Der Euro steht weiterhin im Spannungsfeld bedeutender geldpolitischer Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Gemeinschaftswährung rutschte auf ein neues Tief seit Anfang August und wird derzeit mit 1,0853 US-Dollar gehandelt, was etwas weniger ist als am Vorabend. Besonders im Fokus steht die Ratssitzung der EZB, deren Ergebnisse im Verlauf des Nachmittags erwartet werden. Die Mehrheit der Marktbeobachter rechnet mit einer erneuten Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte. Doch vor allem die Hinweise auf die zukünftige Zinsentwicklung sorgen für Spannung, da sie erhebliche Kursbewegungen auslösen könnten. Commerzbank-Devisenexpertin Antje Praefcke erläutert in ihrem Morgenkommentar, dass eine große Besorgnis von EZB-Präsidentin Christine Lagarde hinsichtlich einer deutlichen Wirtschaftsschwäche die Spekulationen über weitere zügige Zinssenkungen antreiben könnte. Ein solches Signal könnte den Markt in Aufruhr versetzen und den Euro weiter schwächen. Praefcke weist jedoch auch auf eine mögliche Strategie von Lagarde hin, die Erwartungen an zu starke Zinssenkungen zu zügeln. Angesichts steigender Löhne könnte die EZB geneigt sein, an ihrer datenabhängigen Strategie festzuhalten, um eine voreilige Festlegung zu vermeiden. Dies könnte dazu beitragen, etwaige Kursverluste des Euro im heutigen Handelsverlauf zu begrenzen.
Wirtschaft
Die volatile Währung: Euro und die EZB-Entscheidungen im Fokus
