Bürgergeld auf dem Prüfstand
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil versprach mit der Einführung des Bürgergeldes eine nachhaltige Arbeitsmarktreform, die den Hartz-IV-Nachfolger weit übertrumpfen sollte.
Doch aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit deuten darauf hin, dass das zentrale Versprechen des Bürgergeldes, nämlich eine langfristige und bedarfsdeckende Beschäftigung zu sichern, noch nicht eingelöst wird.
Ernüchternde Zahlen trotz ambitionierter Ziele
Ein Jahr nach Einführung des Bürgergeldes zeigt sich eine durchwachsene Bilanz: Nur 49,2 Prozent der ehemaligen Bürgergeldempfänger konnten eine bedarfsdeckende Beschäftigung finden.
Dies steht im starken Kontrast zu den ambitionierten Zielen der Reform, die eine Verbesserung der Arbeitsmarktintegration durch umfassende Betreuung und Qualifikationsmaßnahmen anstrebte.
Bürgergeld: Kein signifikanter Fortschritt
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mehr als jeder Zweite, der durch das Bürgergeld in Arbeit vermittelt wurde, kehrt binnen drei Monaten wieder in das Sozialsystem zurück.
Diese Rückkehrquote zeigt kaum Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr unter dem alten Hartz-IV-System, was Fragen nach der Effektivität der Reform aufwirft.
Alters- und Demografieabhängigen Integration
Interessanterweise sind jüngere Arbeitsmarktintegranten sowie Alleinstehende erfolgreicher in der nachhaltigen Überwindung von Arbeitslosigkeit.
Bei Familien und insbesondere in Gemeinschaften mit Kindern sowie unter ausländischen Bürgern sind die Integrationsquoten deutlich niedriger, was die Herausforderungen in der Arbeitsmarktpolitik weiter verdeutlicht.
Zukünftige Herausforderungen
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales betont, dass Schwankungen in der Erfolgsquote normal seien und warnt davor, die Zahlen zu überinterpretieren. Die derzeitigen konjunkturellen Schwierigkeiten sowie strukturelle Probleme am Arbeitsmarkt könnten weitere Integrationshindernisse darstellen.