Die Verhandlungen für ein UN-Plastikabkommen in Busan endeten ohne endgültigen Beschluss. Vertreter aus mehr als 170 Ländern diskutierten eine Woche lang über Maßnahmen zur Reduktion der globalen Plastikverschmutzung. Ursprünglich als letztes Treffen angesetzt, wird die Debatte nun im kommenden Jahr fortgesetzt, gestützt auf einen neuen Entwurf. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand eine potenzielle Begrenzung der Plastikproduktion. Diese wird insbesondere von einer Koalition aus über 100 Staaten, darunter Mexiko, Panama, Ruanda und die Europäische Union, gefordert. Im Gegensatz dazu lehnen Länder wie Saudi-Arabien und Russland solche Produktionsgrenzen ab und setzen auf eine effiziente Abfallwirtschaft. Die Umweltorganisation WWF kritisierte den Widerstand bestimmter Länder, die aus ihrer Sicht ein effektives Abkommen blockieren. Greenpeace hingegen wertete die Vertagung als positiv, um unter Zeitdruck getroffene, unzureichende Entscheidungen zu vermeiden. Die historische Chance für ein umfassendes Abkommen zum Schutz von Gesundheit und Umwelt besteht weiterhin. Juan Carlos Monterrey Gómez aus Panama betonte die Dringlichkeit der Angelegenheit mit eindringlichen Worten und rief dazu auf, den Kampf für ein verbindliches Abkommen fortzuführen. Er beschrieb Plastik sogar als "Massenvernichtungswaffe" für sein Land. Die internationale Gemeinschaft hatte sich bereits im März 2022 das Ziel gesetzt, bis Ende 2024 einen Konsens zu erreichen, um die jährliche Produktion von über 400 Millionen Tonnen Plastikmüll entscheidend zu reduzieren.
Grün
Die UN-Plastikverhandlungen: Vertagen als Fortschritt auf dem Weg zu einem nachhaltigen Abkommen
