Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands steckt in einem strategischen Dilemma: Soll sie Kanzler Olaf Scholz weiter im kommenden Wahlkampf unterstützen oder eine Neuausrichtung wagen? Ein interner Wechsel zu Verteidigungsminister Boris Pistorius könnte Konservative ansprechen, die ohnehin von Friedrich Merz angezogen sind. Während Pistorius in den Medien oft als überbewertet gilt, könnte eine frische Nominierung die öffentliche Wahrnehmung schlagartig ändern. Der Verbleib von Scholz in einer zukünftigen Regierung wäre nur bei einem unerwarteten sozialdemokratischen Wahlsieg möglich – ein Szenario, das gegenwärtig als unrealistisch erscheint. Es scheint wahrscheinlicher, dass Scholz im Falle einer Wahlniederlage Verantwortung übernehmen und politisch in den Hintergrund treten könnte. In diesem Fall stünde die SPD vor einer unvermeidlichen Reorganisation, bei der Lars Klingbeil eher im Fokus stehen könnte als Boris Pistorius. Welche Richtung die Partei letztlich einschlägt, wird erst der Wahlausgang zeigen.