Ein umfassender parlamentarischer Bericht brachte jüngst Licht in die Geschehnisse um den Zusammenbruch der Credit Suisse im vergangenen Jahr, der die wirtschaftliche Stabilität der Schweiz in den Mittelpunkt internationaler Diskussionen rückte. Nach einer 18-monatigen Untersuchung legte das Komitee 30 Empfehlungen vor, die künftige Krisen verhindern sollen. Besonders im Fokus steht die Rolle von UBS als einzig verbliebene global systemrelevante Bank der Schweiz. Die Regierung solle bei der Entwicklung von 'too-big-to-fail'-Regelungen die Größe der UBS im Verhältnis zur Schweizer Wirtschaft berücksichtigen und hierbei die Stabilität der Finanzmärkte priorisieren. Konkrete Vorschläge zu Kapitalanforderungen blieben allerdings aus, zumal diese bei Banken wie UBS umstritten sind. Die Schuld am Kollaps trug laut Komitee vor allem das Management der Credit Suisse. Empfohlen wird, Boni bei schlechter Geschäftslage zu limitieren, die Rolle der Aktionäre zu stärken sowie eine Residenzpflicht für Vorstandsmitglieder einzuführen. Auch die Finanzaufsichtsbehörde FINMA geriet in die Kritik. Ihr wurde vorgeworfen, der Credit Suisse zu lax begegnet zu sein, insbesondere anhand der 2017 getroffenen Entscheidung, die Kapitalanforderungen zu senken. Die Regierung solle Maßnahmen zur Verstärkung der Regulierung und Befugnisse der FINMA ergreifen. Ein weiterer Aspekt ist der öffentliche Liquiditätsnotfallmechanismus, der in Krisensituationen rasche Liquiditätsspritzen ermöglicht. Ein solcher Mechanismus wurde im März 2023 eingeführt, allerdings nur dank Notstandsgesetzten. Die gesetzliche Verankerung ist nun in der Diskussion. Ferner wird die Verbesserung der Informationsverteilung innerhalb der Regierung bei kritischen Notfällen als essenziell gesehen, um Transparenz und Schnelligkeit in Entscheidungsprozessen zu gewährleisten.