03. Oktober, 2024

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Die Ringe der Macht: Ein episches Prequel erfindet sich neu

Die Ringe der Macht: Ein episches Prequel erfindet sich neu

Die Serie "The Rings of Power" mag auf den ersten Blick wie eine Parodie auf klassische Prequels wirken, doch die Schöpfer J.D. Payne und Patrick McKay verstehen es, ihrem Projekt einen tieferen Sinn zu verleihen. In der zweiten Staffel erzählen sie die komplexe Geschichte von Mittelerde in den Jahren, als Sauron seine Macht zu konsolidieren begann. Sie erforschen die verführerische und korrumpierende Wirkung von Saurons Vision auf Elfen, Zwerge, Orks, Halblinge, Zauberer und Menschen. Ähnlich wie in J.R.R. Tolkiens Werk stehen dabei jene Jahre im Fokus, in denen Sauron noch möglicherweise besiegt werden konnte. Obwohl auch die zweite Staffel mit einigen unstimmigen Charakteren und Handlungssträngen zu kämpfen hat, überzeugt das zugrunde liegende Konzept. Speziell die letzten beiden Episoden bieten aufregende Unterhaltung. Numenor wird, wenn die Serie in eine dritte Staffel geht – was angesichts der bisherigen Investitionen wahrscheinlich erscheint –, eine zentrale Rolle spielen. Die Unruhen zwischen Pharazon und Elendil, die Saurons Pläne bedrohen, gewinnen an Intensität. In der letzten Episode dieser Staffel erklärt Pharazon die "Gläubigen" der Valar zu Verrätern, und Miriel fordert Elendil auf, mit den Gläubigen außerhalb der Stadt neu zu formieren. Eine alte Klinge, Narsil, wird ihm anvertraut, während das Königreich Numenor seinen Herausforderungen entgegensieht. Die Geschichten um die einstige Kolonie Pelargir bergen ebenfalls Zündstoff: Pharazons Sohn Kemen sorgt für Spannungen, indem er versucht, die Kontrolle über die Kolonie zurückzuerlangen. Sein Erscheinen bringt neue Konflikte zwischen hohen und niederen Menschen ans Licht. In der Zwischenzeit löst sich das Rätsel um den Fremden in der Serie: es ist Gandalf. Nach einem triumphalen Sieg über den Dunklen Zauberer erkennen die Stoors den wahren Wert dieses „Grand-Elfen.“ Trotz der Zerstörung ihres Zuhauses führt sie Gandalf an, gestützt auf Freundschaft statt Macht. Der Handlungsstrang in Khazad-dum bietet ein wahrhaft aufregendes Finale: König Durin III. offenbart einen riesigen Mithril-Schatz und weckt einen furchteinflößenden Balrog. Diese Szene weckt die Neugier auf die kommende Staffel, in der sich neue, vielversprechende Handlungsstränge entfalten könnten. Schließlich führt Saurons Konfrontation mit Galadriel zu einem unerwarteten Ausgang im Finale: Obgleich er die neun Ringe erlangt, bleiben dennoch Schatten des Zweifels und der Schwäche zurück. Umso mehr bekräftigen die Elfen ihre Hoffnung auf den Sieg des Lichts über die Dunkelheit. Trotz der Herausforderungen und vieler Fragezeichen bietet "The Rings of Power" eine unterhaltsame und spannende Reise durch die Geschichte Mittelerdes, die auf eine leuchtende Zukunft hoffen lässt.