Andersen Consulting, eine der bekanntesten Marken im Bereich der Unternehmensberatung der 1990er Jahre, steht kurz vor der Wiedergeburt unter der Leitung von George Shaheen, der die Beratungsgesellschaft ein Jahrzehnt führte. Diese Wiederbelebung wird durch Andersen Global ermöglicht, einem Steuerdienstleister, der von ehemaligen Mitarbeitern der Muttergesellschaft Arthur Andersen gegründet wurde. Arthur Andersen brach 2002 nach dem Enron-Buchhaltungsskandal zusammen, und Andersen Consulting wurde 2000 in Accenture umbenannt.
Andersen Global hat seit einiger Zeit an einer Beraterabteilung gearbeitet, nachdem George Shaheen als Senior Adviser hinzugezogen wurde. Der Neustart der berühmten Marke ist für den nächsten Monat geplant, äußerten sich mit der Angelegenheit vertraute Personen. Andersen Global wurde vor 23 Jahren von Mark Vorsatz gegründet, einem ehemaligen Steuerpartner von Arthur Andersen, und benannte sich 2014 nach der Übernahme der Namensrechte um.
Bislang lag der Fokus des Unternehmens auf Steuer- und Rechtsdienstleistungen, doch nun werden zunehmend Beratungsdienste angeboten. In den letzten sechs Monaten wurden 20 neue Mitgliedsfirmen in den USA und weltweit integriert. Einige dieser Firmen, wie Verraki und Daniels Consulting, haben Verbindungen zu Andersen Consulting oder Arthur Andersen.
Andersen Global hat zudem Morgan Stanley beauftragt, eine Börsennotierung des US-Geschäfts zu erkunden, um Kapital zu beschaffen und die neue Beraterstruktur zu festigen. Laut Mark Vorsatz bleibt die Marke Andersen Consulting trotz ihres früheren Niedergangs im Bewusstsein vieler Geschäftsleute eine starke Kraft.
Shaheen betonte, dass das neue Andersen Consulting eine breite Palette von Beratungsleistungen eine umfassend abdecken wird, wobei man nicht mit Accenture in deren traditionellem Outsourcing-Geschäft konkurrieren möchte. Ein wesentlicher Unterschied zum früheren Andersen Consulting liegt darin, dass es nicht mit einem Prüfgeschäft verbunden ist, was mehr Handlungsspielraum in der Kundenakquise bietet.