Die 60/40-Regel, eine tragende Säule vieler Anlageportfolios, erlebt derzeit eine bemerkenswerte Wiederbelebung. Dieses Prinzip fordert, dass 60 % des Vermögens in Aktien und 40 % in Anleihen investiert werden sollten. Während Aktien durch hohe Renditen glänzen können, zeigen sie sich häufig volatil. Anleihen hingegen bieten stetiges Einkommen und wirken als Stabilitätsanker in turbulenten Aktienzeiten.
Diese bewährte Strategie wurde zuletzt von vielen infrage gestellt. Im Jahr 2023 und zu Beginn von 2024 gab es zahlreiche Abhandlungen, die den "Tod" des 60/40-Portfolios proklamierten und alternative Anlagestrategien vorschlugen. Der Grund hierfür lag im Jahr 2022, das für Anleihen zum Desasterjahr wurde, ausgelöst durch steigende Inflation und Zinserhöhungen der Zentralbanken.
Ende 2024 jedoch erlebt die 60/40-Regel eine Renaissance. Anleger kehren verstärkt zu diesem Konzept zurück, das seit Jahrzehnten als Fundament einer ausgewogenen Vermögensverwaltung gilt. Laut einer aktuellen Analyse von Vanguard bleibt es eine solide Grundlage für Langzeitanleger. Jonathan Lee, leitender Portfoliomanager bei U.S. Bank, unterstreicht die Gültigkeit der 60/40-Regel als Richtwert für ausgewogene Portfolios. Todd Jablonski von Principal Asset Management erkennt in der Regel ebenfalls eine weiterhin bedeutende Relevanz und zieht amüsant Parallelen zu Mark Twain.
Vor allem angesichts der aktuellen Marktlage gewinnt die Balance zwischen Aktien und Anleihen wieder an Bedeutung. Aktien versprechen hohe Renditen von etwa 10 % jährlich, doch können ebenso rasch in Rezessionszeiten einbrechen. Anleihen, jene vormals als langweilig betrachteten Anlageformen, spielen erneut ihre Stärke als Gegengewicht aus.
Das Jahr 2022 brachte jedoch revolutionäre Umwälzungen. Der S&P 500 verlor 18,6 %, und Anleihen erreichten mit einem Rückgang von 13,7 % laut dem Vanguard Total Bond Market Index einen Negativrekord. Die Ursache lag in den aggressiven Zinserhöhungen der Federal Reserve zur Bekämpfung der Inflation. Diese Entwicklungen ließen manche Anleger an der 60/40-Regel zweifeln.
Dennoch zeigt sich die Investorenlandschaft nun optimistischer – die 60/40-Regel hat ihren Platz im Anlageuniversum zurückerobert.