Die Zuverlässigkeit von S- und U-Bahnen in Deutschlands Metropolen variiert, abhängig davon, wie Pünktlichkeit definiert wird. Der ADAC hat Echtzeitdaten zu den Fahrten in Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main analysiert und deutliche Disparitäten aufgedeckt. Überraschend positiv ist Hamburg, das mit großem Abstand an der Spitze steht. In Frankfurt hingegen erreicht nicht einmal jeder zweite Zug punktgenau sein Ziel.
Die üblichen Auswertungen zur Pünktlichkeit zählen nur Verspätungen von mindestens sechs Minuten und schließen ausgefallene Züge aus, was die Statistiken positiv beeinflusst. Abschlusszahlen zeigen, dass in Hamburg 97 Prozent der S-Bahnen und 99 Prozent der U-Bahnen als pünktlich gelten. Berlin weist 91 und 94 Prozent auf, während Frankfurt mit 81 und 95 Prozent das Schlusslicht bildet.
Bei strengerer Betrachtung – einem Pünktlichkeitsbegriff von drei Minuten Verspätung – sinken die Werte merklich. Hamburg bleibt weiterhin stark: 91 Prozent pünktliche S-Bahnen und 98 Prozent bei den U-Bahnen. Doch Berlin rutscht auf 83 und 86 Prozent ab und Frankfurt fällt auf 67 und 86 Prozent zurück.
Wählt man einen noch rigideren Standard, bei dem weniger als eine Minute Verspätung als pünktlich gilt, zeigt sich, dass Hamburgs S-Bahnen 77 Prozent erreichen und die U-Bahnen 93 Prozent. Berlin fällt auf 53 und 48 Prozent, während Frankfurt mit ernüchternden 33 und 46 Prozent kämpft.
Laut ADAC spielen auch die Infrastrukturunterschiede eine Rolle. U-Bahnen sind oft pünktlicher wegen ihrer unabhängigen Netze, während Frankfurts S-Bahn unter der Mehrfachnutzung der Gleise für verschiedene Zugkategorien leidet.
Nicht alle angefragten Städte stellten Daten bereit: München verweigerte die Teilnahme komplett und Köln lieferte nur eine nicht vergleichbare Analyse. Die Auswertung, fokussiert auf September, basiert auf einer umfangreichen Datensammlung durch das IT-Unternehmen Cognizant im Auftrag des ADAC, wobei auch Zugausfälle berücksichtigt wurden.