Der frustrierende Nachmittag für den Quarterback der New England Patriots, Jacoby Brissett, endete inmitten eines wolkenlosen Himmels über Kalifornien. Brissett, der durch seine Zähigkeit und Professionalität besticht, konnte das Team trotz seiner Bemühungen nicht aus der Misere führen.
Nach einer erneuten deutlichen Niederlage (30:13) gegen die angeschlagenen San Francisco 49ers steht die Offense der Patriots vor einem Scherbenhaufen. Die Abkürzung zur Endzone scheint unauffindbar; in den letzten acht Spielvierteln erzielte das Team lediglich einen Touchdown.
Die aktuelle Lage ruft nach einem Neustart. Es ist an der Zeit, Drake Maye, den dritten Pick im April-Draft und zweitjüngsten gedrafteten Quarterback, in die Startaufstellung zu befördern. Ursprünglich wollten die Patriots Maye so lange wie möglich auf der Bank halten, inspiriert durch das Green-Bay-Packers-Modell mit Aaron Rodgers und Jordan Love. Doch die gegenwärtige Situation lässt kaum noch Raum für diese Option.
Der Verzicht auf Maye als Starter kollidiert mit dem Anspruch der Patriots, die Saison 2024 ernsthaft anzugehen. Während Brissetts offensive Einheit nur im Idealfall konkurrenzfähig scheint, bleibt das Team mit einem Schnitt von lediglich 13 Punkten pro Spiel hinter den Erwartungen zurück.
Zu Beginn der Saison war es klug, Brissett das Feld zu überlassen, um dem Rookie Maye Zeit zu geben. Doch nun zeigen sich die Einschränkungen deutlich: Brissett ist weniger mobil und besitzt nicht die Armkraft von Maye. Dies wird gegen eine kompakt agierende Verteidigung besonders deutlich, die immer häufiger riskante Pässe erzwingt.
Trainer Jerod Mayo hält offiziell noch an Brissett fest, obwohl seine jüngsten Aussagen die angespannte Lage deutlich machen. Neben den Problemen in der Quarterback-Frage sind die Defizite in der Passverteidigung und die mangelnde Separation der Receiver ebenso kritisch.
Sicherlich wäre Mayes Einstieg keine patentierte Lösung. Rookie-Fehler und mögliche Verletzungen hinter einer anfälligen Offensive Line sind realistische Risiken. Dennoch könnte Maye das Spielgeschehen beleben und neue Akzente setzen.
Brissetts Auftritt am Sonntag, geprägt durch Interceptions und Fumbles, spricht Bände. Die Offense verkommt zur Schaltfläche. Zahlen wie die niedrigsten Passyards und eine unterdurchschnittliche Completion-Rate (Platz 30) unterstreichen die Dringlichkeit eines Wechsels.
Es bleibt abzuwarten, wie die Patriots ihre Strategie anpassen. Doch die Notwendigkeit, den Hoffnungsträger Drake Maye früher als geplant ins Spiel zu bringen, zeichnet sich immer deutlicher ab.