In der oft hierarchischen Welt der Private-Equity-Firmen setzt Blackstone, der weltweit größte alternative Vermögensverwalter, auf eine erfrischend neue Führungskultur. Präsident Jon Gray zufolge werden bei Deal-Meetings auch die Jüngsten im Raum aufgerufen, ihre Meinung kundzutun. In einem Podcast, den die norwegische Norges Bank Investment Management veranstaltete, erklärte Gray, dass Junioren gebeten werden, ihre Überzeugung zu äußern, auch wenn das mitunter "beängstigend" sein kann.
Gray, der selbst seine Karriere bei Blackstone begann, gibt zu, dass diese Meetings häufig von Ungeduld geprägt sind und Präsentatoren direkt zu konkreten Fragen durchbohren. Dennoch ist es Teil der Unternehmenskultur, sogenannte "Wahrheitssuchen" zu fördern. Man legt Wert auf Höflichkeit, Ehrlichkeit und Wertschätzung innerhalb der Diskussion.
Diese Herangehensweise wird durch frühere Praktikanten bestätigt, die berichteten, dass Führungskräfte proaktiv auf die Juniors zugehen. Ein aktuelles Beispiel ist Marshall Plumlee, ehemaliger Infanterieoffizier der US-Armee, der nach seinem MBA an der Harvard Business School nun bei Blackstone angestellt ist. Plumlee erinnert sich an die Worte eines leitenden Angestellten: "Hier zählt nicht der Rang, sondern jeder Gedanke ist genauso wertvoll wie der des Nächsten."
Neben dieser offenen Gesprächskultur hat Blackstone auch in die Förderung von Talenten investiert. Mit Initiativen wie "Career Pathways", das 2020 ins Leben gerufen wurde, und einem Datenprogramm zur Schulung von Fachkräften in spezialisierten technischen Positionen, unterstützt die Firma ihre Portfolio-Unternehmen proaktiv. Seit letztem Jahr haben diese Maßnahmen zur Einstellung von über 10.500 Menschen aus unterrepräsentierten Gruppen beigetragen.