Die neue Ära der britischen Strafvollzugsanstalten: Mehr Kapazität für mehr Sicherheit

Die britische Regierung hat kürzlich ein ambitioniertes Vorhaben zur Errichtung von vier neuen Gefängnissen in den kommenden sieben Jahren vorgestellt. Dieses Projekt ist Teil ihres „Plans for Change“ und zielt darauf ab, die öffentliche Sicherheit zu erhöhen, indem es mehr Kapazitäten für die Unterbringung von Strafgefangenen schafft – ein drängendes Erfordernis angesichts des wachsenden Bedarfs an Haftplätzen. Im Rahmen der von Lordkanzlerin Shabana Mahmood enthüllten Zehnjahrestrategie zur Erweiterung der Gefängniskapazität sollen insgesamt 6.400 zusätzliche Plätze in neu errichteten Blöcken auf bestehenden Gelände entstehen. Darüber hinaus sind 1.000 schnell einsetzbare Zellen geplant und über 1.000 bereits bestehende Zellen werden renoviert, um den Anforderungen gerecht zu werden. Diese umfassende Strategie wird durch eine Investition von 2,3 Milliarden Pfund unterstützt, wobei zusätzlich 500 Millionen Pfund für notwendige Bauunterhaltung in Gefängnissen und im Bewährungswesen vorgesehen sind. Ein entscheidender Punkt dieser Strategie ist die Anpassung der Bauvorschriften, durch die Gefängnisse als Standorte von nationalem Interesse klassifiziert werden sollen, um so Verzögerungen im Genehmigungsverfahren zu minimieren und eine zügige Entwicklung zu gewährleisten. Ein weiteres zukunftsorientiertes Element ist der geplante proaktive Erwerb von Grundstücken, um potenzielle zukünftige Gefängnisse errichten zu können und damit sicherzustellen, dass die Nachfrage stets bedient wird. Mahmood äußerte sich optimistisch: "Teil unseres Plans für Wandel, diese Kapazitätsstrategie, zusammen mit einer unabhängigen Überprüfung der Strafpolitik, wird dafür sorgen, dass unsere Straßen sicher bleiben und keine Regierung jemals wieder an Haftplätzen Mangel leidet." In den letzten Monaten wurden im Rahmen des Programms zur Erweiterung der Gefängniskapazität um 20.000 Plätze bereits rund 500 zusätzliche Plätze geschaffen. Erst kürzlich genehmigte das britische Ministerium für Wohnungsbau, Gemeinden und kommunale Verwaltung den Bau eines neuen Gefängnisses angrenzend an seine Majestät Gefängnis Garth in Lancashire, das auf grünem Land errichtet wird – nach einer Planungsverzögerung von drei Jahren und vier Monaten. Dieses Gefängnis wird rund 1.700 Plätze bieten. Die vergangenen zehn Jahre waren geprägt von längeren Haftzeiten, jedoch mangelte es an Transparenz bezüglich der Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage. Zur Sicherstellung der Verantwortlichkeit wird künftig eine jährliche Erklärung zur Gefängniskapazität veröffentlicht, die dem Parlament und der Öffentlichkeit Klarheit über die Verfügbarkeit von Gefängnisplätzen bieten soll. Für die Jahre 2024-25 investiert die Regierung 220 Millionen Pfund in die Instandhaltung von Gefängnissen und Bewährungseinrichtungen, mit bis zu 300 Millionen Pfund für 2025-26 zur Verbesserung der Bedingungen und zur Aufrechterhaltung von Sicherheit und Schutz in den Gefängnissen.