Die politischen Winde in Deutschland werden oft von kulturellen Elementen untermalt, doch diesmal wurde der Ton abrupt abgedreht. Nach einem Einwand des Musikstars Herbert Grönemeyer nahmen die Grünen ein Video von Robert Habeck aus dem Netz, in dem der Politiker Grönemeyers Hit 'Zeit, dass sich was dreht' summte. Der Clip deutete subtil auf Habecks Ambitionen für die Kanzlerkandidatur der Grünen hin, die er kurz darauf offiziell verkündete. Grönemeyer, der sich politisch stets neutral positioniert, verbot den Grünen, wie zuvor auch der CDU, die Nutzung seines Songs für Wahlkampfzwecke. Grönemeyers Rechtsvertreter, Christian Schertz, unterstrich die unmissverständliche Haltung des Künstlers: Seine Lieder sind ohne Zustimmung für politische Zwecke tabu. Diese Botschaft, die mit Nachdruck an die Grünen und Habeck übermittelt wurde, führte schließlich zur Entfernung des besagten Videos aus dem Internet. Obwohl die Grünen zunächst zögerlich reagierten, zog man nach einer Woche die Konsequenzen und entfernte den Beitrag. Ein Parteisprecher betonte das Verständnis für Grönemeyers Wunsch, seine Werke nicht für Parteizwecke zu beanspruchen, selbst nicht in Form eines einfachen Summens. Während sich die politischen Weichen bei den Grünen Richtung Habeck als Kanzlerkandidat stellen, bleibt die Frage offen, welche Melodie die Zukunft bestimmen wird.