In den nächsten Jahrzehnten steht eine gigantische Welle von Erbschaften bevor. Besonders die Millennials, oft als digital natives und trendbewusste Generation bekannt, könnten bald zu den größten Erben der Geschichte gehören.
Laut einer Studie von Knight Frank könnten sie in den kommenden 20 Jahren unglaubliche 80 Billionen Euro erben, größtenteils von den Babyboomern. Doch so viel Vermögen bringt auch große Herausforderungen mit sich.
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Die Herausforderungen des Erbens
Wer schon einmal geerbt hat, weiß, dass es nicht nur um Geld geht. Besonders kompliziert wird es, wenn Immobilien im Spiel sind und sich mehrere Erben einigen müssen. Häufig führt das zu heftigen Streitigkeiten innerhalb von Familien.
„Das gemeinsame Erben von Immobilien führt oft zu Konflikten, besonders wenn die Erben unterschiedliche Vorstellungen haben“, erklärt Ulf Schönenberg-Wessel, ein erfahrener Anwalt im Bereich Erbschaften.
Innovative Lösungen von Remedium
Hier setzt das Startup Remedium an, das von den ehemaligen Investmentbankern Robert Lindenstreich und Florian Kania gegründet wurde. Ihre Mission: Erbstreitigkeiten einfacher und fairer machen.
„Wir bieten eine praktische Lösung, die es ermöglicht, das Erbe gerecht aufzuteilen, ohne dass es zu langwierigen Streitigkeiten kommt“, so Lindenstreich.
Remedium spezialisiert sich darauf, Immobilienanteile von Erben aufzukaufen, die schnell verkaufen wollen, während sie für die anderen Erben die Verwaltung übernehmen.
Vermeidung von Zwangsversteigerungen
Ein zentraler Vorteil des Remedium-Ansatzes ist, dass das Unternehmen verspricht, keine Zwangsversteigerungen zu erzwingen.
„Wir wollen eine Situation schaffen, von der alle profitieren: Die einen erhalten ihr Geld sofort, die anderen können von langfristigen Mieteinnahmen profitieren“, erklärt Kania.
Dieses Modell könnte verhindern, dass Familien unter dem Druck schneller Verkaufsentscheidungen zu starken finanziellen Einbußen gezwungen sind.
Marktposition und ethische Überlegungen
Trotz der innovativen Ansätze von Remedium bleiben Fragen zur Ethik und zu den langfristigen Auswirkungen solcher Geschäftsmodelle.
Kritiker weisen darauf hin, dass der Kauf von Erbteilen zu einem reduzierten Preis zwar legal ist, aber potenziell aus der Notlage der Erben Kapital schlägt.
„Es ist wichtig, dass solche Dienste transparent und im besten Interesse aller Beteiligten handeln“, betont Schönenberg-Wessel.