Das Schenken, ein zentraler Bestandteil der Feiertage, birgt eine Vielzahl von Emotionen, oft im Widerstreit miteinander: Freude, Druck und gesellschaftliche Erwartungen. Die Entscheidung, wie viel wir für unsere Lieben ausgeben, ist komplex und hängt von zahlreichen Faktoren ab. Wie wirkt unser Geschenk auf den Beschenkten? Spiegelt es unseren eigenen Lebensstil wider? Und stellt es vielleicht sogar geltende Traditionen auf den Kopf? Nicht selten resultieren diese Überlegungen darin, dass wir unsere Budgetgrenzen überschreiten – wie zahlreiche Umfragen in dieser Jahreszeit belegen. Ein bewussterer Umgang mit den Beweggründen und das Einfühlen in die Beschenkten könnten helfen, die Ausgabefreudigkeit zu zügeln. Wie wohlhabend unsere beschenkten Freunde sind, beeinflusst unsere Entscheidung deutlich. Zwei Studien beleuchten diese Dynamik. Die Untersuchungen von Farnoush Reshadi und Julian Givi verdeutlichen, dass wir eher bereit sind, für wohlhabendere Freunde teurere Geschenke auszusuchen. In einem Experiment sollten Teilnehmer Beträge für Amazon-Geschenkkarten für Freunde mit unterschiedlichem Einkommen festlegen. Im Schnitt gaben sie 59 Dollar für wohlhabendere, aber nur 46 Dollar für weniger privilegierte Freunde aus. Ein zweiter Test, bei dem die Beträge auf 20, 40, und 60 Dollar begrenzt waren, zeigte ähnliche Ergebnisse: Die Hälfte der Teilnehmer wählte die 60-Dollar-Karte für wohlhabendere Freunde, während ein Drittel diesen Betrag für ärmere Freunde wählte. 'Ungeachtet des Wohlstands des Schenkenden fanden wir denselben Effekt', erklärt Reshadi, Assistenzprofessor an der Worcester Polytechnic Institute's Business School. Die Beweggründe lagen teils darin, den wohlhabenden Freund beeindrucken zu wollen, und teils in der Annahme, dass dieser teurere Geschenke bevorzugt. Spannend wird es, wenn das Schenken den Geber selbst betrifft. Eine weitere Studie von Max Alberhasky und Andrew Gershoff ergab, dass Teilnehmer unterschiedlich vorgingen, wenn es darum ging, eine 100-Dollar-Geschenkkarte zwischen sich und einem Freund aufzuteilen.