28. November, 2024

Reichtum

Die Kunst der Unerreichbarkeit: Ein Gleichgewicht zwischen Urlaub und Investmentfonds

Die Kunst der Unerreichbarkeit: Ein Gleichgewicht zwischen Urlaub und Investmentfonds

Wenn die lange ersehnte Urlaubszeit naht, brechen in Hessen die letzten Schultage an. Kurz darauf werden die Gespräche am Arbeitsplatz dominiert von den anstehenden Ferien und den geplanten Reisezielen. Ein wiederkehrendes Thema ist dabei die Frage, ob man am Strand lieber abschalten oder auch dort erreichbar bleiben sollte. Während einige beruflich Ambitionierte zwei Wochen komplette Erholung ohne berufliche Unterbrechungen präferieren, ziehen andere es vor, ihre Arbeit an den Urlaubsort zu verlagern.

Die Antwort auf dieses Dilemma liegt, wie Fondsmanager Roger Peeters beschreibt, im Mittelweg. Er selbst genießt es, im Urlaub mehr Zeit mit der Familie zu verbringen und gleichzeitig keine Verbindung zur Arbeit zu verlieren. Morgens und abends checkt er seine Mails und führt Telefonate. Diese Herangehensweise gibt ihm das Gefühl, gut informiert zu sein und trägt zu seiner Entspannung bei, im Gegensatz zur Unsicherheit, die durch eine völlige Abkopplung entstehen kann.

Peeters überträgt diese persönliche Erfahrung auf die Welt der Investmentfonds. Die permanente Liquidität und Preisfeststellung von Aktien und Anleihen werden oft als Fluch oder Segen diskutiert. Peeters spricht sich eindeutig für liquide Assets aus. Er argumentiert, dass die Möglichkeit, täglich den Marktwert zu sehen und zu handeln, eine wertvolle zusätzliche Option darstellt. Auch wenn die Schwankungen und das damit verbundene Risiko höher sind, sieht er diesen Aspekt als beherrschbar, besonders bei langfristiger Ausrichtung.

In jüngster Zeit haben Inhaber offener Immobilienfonds die Nachteile fehlender oder verzögerter Preisfeststellungen zu spüren bekommen. Ein großer Immobilienfonds wurde plötzlich um 17 Prozent abgewertet, was die vermeintliche Sicherheit als trügerisch entlarvte. Die langen Rückgabefristen und die niedrigen Volatilitäten, die von Regulatoren honoriert werden, können Anleger in falscher Sicherheit wiegen.

Die professionellere Einschätzung ergibt sich durch die aktive Verfolgung von Marktbewegungen, auch abseits der offiziellen Rücknahmekurse. Anleger, die auch den Zweitmarkt im Blick haben, erkennen Änderungen schneller und können entsprechend reagieren. Roger Peeters sieht hierin einen klaren Vorteil liquider Assets und plädiert dafür, die Unsicherheit niedriger Volatilität nicht zu unterschätzen.

Die Entscheidung zwischen absoluter Erreichbarkeit und völliger Entspannung bleibt also individuell und wird auch auf dem Investmentmarkt durch persönliche Präferenzen und strategische Ausrichtungen geprägt.