Die Internetnutzung der Menschen in Deutschland hat im vergangenen Jahr einen neuen Rekord erreicht, wie eine Studie der Postbank zeigt. Laut der Studie verbrachten die Menschen durchschnittlich 71 Stunden pro Woche online, was einer Steigerung um sechs Stunden im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Vor fünf Jahren waren es noch 50 Stunden.
Besonders die sogenannten Digital Natives, also Menschen zwischen 18 und 39 Jahren, nutzen das Internet intensiv. Die Studie ergab, dass sie im Durchschnitt fast vier ganze Tage pro Woche online sind, was 93 Stunden entspricht. Für die repräsentative Studie wurden 3038 Menschen in Deutschland befragt, die über gute Deutschkenntnisse verfügten.
Allerdings zeigen sich viele Befragte besorgt über ihre hohe Online-Zeit, insbesondere in der jüngeren Generation. Knapp ein Drittel der jüngeren Befragten denkt bereits darüber nach, öfter Pausen vom Internet einzulegen. Bei den Befragten ab 40 Jahren sind hingegen immerhin noch 82 Prozent zufrieden mit ihrer aktuellen Nutzung.
Die Gründe für die Überlegungen zur Reduzierung der Internetnutzung sind unterschiedlich. Bei jungen Menschen sind vor allem soziale Netzwerke zeitaufwendig, weshalb sich 41 Prozent davon zurückziehen möchten. Bei den Älteren hingegen geht es eher darum, generell weniger im Internet zu surfen. 37 Prozent von ihnen möchten die gewonnene Zeit vor allem für persönliche Treffen mit Familie und Freunden nutzen.
Darüber hinaus spielen auch gesundheitliche Aspekte eine immer größere Rolle. 28 Prozent der Befragten, die ihre private Internetnutzung einschränken möchten, glauben, dass weniger Online-Zeit ihre Konzentration, Produktivität und Kreativität im Alltag steigert. Dies entspricht einem Anstieg von 5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Ebenso viele möchten sich besser konzentrieren können und rund 20 Prozent möchten nicht ständig erreichbar sein.
Das Smartphone bleibt weiterhin das bevorzugte Gerät, um ins Internet zu gehen. 84 Prozent der Befragten nutzen es dafür, gefolgt von Laptops (65 Prozent), PCs (50 Prozent) und Tablets (48 Prozent). Bei den Jüngeren sind digitale Geräte generell verbreiteter als bei den Älteren. So nutzen 91 Prozent der 18- bis 39-Jährigen ein Smartphone, während es bei den über 40-Jährigen 82 Prozent sind. Der Laptop hingegen wird von 66 Prozent der Älteren genutzt, im Vergleich zu 63 Prozent der Jüngeren. Desktop-PCs werden von beiden Generationen gleichermaßen genutzt.