Die finanzielle Planung für den Ruhestand ist oft komplex und einschüchternd. Die übermäßig komplizierten Sparrate- und Investitionsziele führen bei vielen Menschen zu Überforderung und Erschöpfung, was wiederum die Bereitschaft zum Sparen verringert.
Eine neue Studie des Versicherungsunternehmens MassMutual zeigt auf, dass beinahe die Hälfte (48%) der nicht pensionierten Amerikaner glaubt, nicht genug Erspartes zu haben, um sich zur gewünschten Zeit zur Ruhe setzen zu können. Von den arbeitenden Amerikanern, die in Altersvorsorgekonten einzahlen, geben 50% weniger als 6% ihres Einkommens dafür aus.
Die Frage bleibt ungeklärt: Warum sind so viele Menschen bei dieser niedrigen Sparrate "stecken geblieben" und wie viel sollten sie tatsächlich sparen? Je nach Finanzexperte variieren die Empfehlungen stark.
Katherine Tierney, Senior Strategist für Altersvorsorge bei Edward Jones, erklärt, dass die optimale Sparrate individuell verschieden sei und von vielen Faktoren abhänge, darunter das Alter, der geplante Ruhestandstermin und der Lebensstil. Als Faustregel empfiehlt sie, mindestens genug einzuzahlen, um den vollen Arbeitgeberzuschuss zu erhalten.
In der Tat gaben 55% der nicht pensionierten Amerikaner an, genug zu ihrem betrieblichen Altersvorsorgeplan beizutragen, um den maximalen Arbeitgeberzuschuss zu erhalten. Doch selbst das dürfte oft nicht ausreichen. Bruce Tannahill von MassMutual rät zu einer Sparrate von mindestens 15% des Einkommens, um den Lebensstandard im Ruhestand aufrechterhalten zu können.
Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten und finanziellen Verpflichtungen fällt es jedoch vielen schwer, auch nur 6% ihres Einkommens zur Seite zu legen. Fidelity Investments schlägt vor, 15% des Jahreseinkommens in die Altersvorsorge zu investieren, unter der Annahme, dass man ab dem 25. Lebensjahr bis zum 67. Lebensjahr spart.
Joshua Gotbaum von der Brookings Institution betont, dass etwa 40% der Amerikaner das Risiko eingehen, im Ruhestand ohne ausreichende finanzielle Mittel dazustehen. Um dies zu verhindern, sollten Menschen sich an einfache Regeln halten, wie zum Beispiel einer Faustregel von 10% Ersparnisrate.
Die Realität zeigt jedoch, dass finanzielle Unsicherheiten und fehlender Zugang zu betrieblichen Altersvorsorgeplänen, wie sie für 57 Millionen arbeitende Amerikaner der Fall sind, die Sparanstrengungen erschweren. Tierney weist zudem darauf hin, dass viele Menschen nicht mit Investitionen vertraut oder bequem sind und daher langsamer starten.
Anstatt sich von der Komplexität abschrecken zu lassen, ist der beste Ratschlag klar: frühzeitig beginnen, auch wenn es mit kleinen Beträgen ist, und die Sparrate jährlich, im Einklang mit Gehaltserhöhungen, steigern.
Abschließend bleibt festzustellen, dass trotz aller Herausforderungen der Schlüssel zum Erfolg in der Einfachheit liegt. Einfache Regeln haben größere Chancen, eingehalten zu werden, und das zeitige Sparen ist der sicherste Weg zu einem finanziell gesicherten Ruhestand.