Simon Harrop, einst ein erfolgreicher Unternehmer, befindet sich unerwartet in der Lage, als Postbote zu arbeiten, um seinen Lebensunterhalt zu sichern. Seine sorgfältige Planung für einen gesicherten Ruhestand, in die er vier Mietobjekte in Reading und Southampton investierte, geriet durch eine Reihe unglücklicher Ereignisse und zunehmende steuerliche und regulatorische Belastungen ins Wanken. Gebrochene Waschmaschinen, Rattenbefall und Änderungen bei Brandschutzvorschriften haben seine Immobilien unprofitabel gemacht. Zu all dem kommen steigende Steuern und bürokratische Hürden, die Investoren wie ihn dazu zwingen, ihre Zukunftspläne neu zu überdenken.
Trotz der Ankündigung der britischen Kanzlerin Rachel Reeves, Kapitalertragsteuererleichterungen für Immobilieninvestoren einzuführen, bleiben viele, darunter Harrop, skeptisch. Für ihn ist die Kapitalertragsteuer nur ein Teil des Problems. Die Vielzahl von Vorschriften und die drohenden Mietreformen, wie das Mieterrechtegesetz 2024, das Vermietern das Kündigen von nicht zahlenden Mietern erschweren wird, tragen zur Unsicherheit bei.
Die steigenden Hypothekenzinsen und die Kosten für Instandhaltung und Bauprojekte – letztere stiegen laut dem Geschäft- und Handelsministerium zwischen 2019 und 2023 um 34,4 Prozent – haben die Erträge der Vermieter stark beeinträchtigt. Während die vermögensbasierte Einkommenssteigerung zwischen 2019 und 2023 gerade einmal 0,8 Prozent betrug, stiegen die mittleren Arbeitnehmereinkommen um 20 Prozent, was reale Einkommenseinbußen für Vermieter bedeutet.
Als guter Vermieter, der immer darauf geachtet hat, seine Immobilien auf dem neusten Stand zu halten, sieht sich Harrop nun gezwungen, zwei seiner Häuser zu verkaufen, mit dem Plan, ein drittes im kommenden Jahr aufzugeben. Die zunehmenden Herausforderungen lassen ihm keine andere Wahl, will er nicht seine gesamten Ersparnisse aufbrauchen.
Die Entscheidung, Immobilien zu verkaufen, wie sie Harrop getroffen hat, ist keine Seltenheit mehr. Der CEO von Purplebricks, Sam Mitchell, berichtete kürzlich von einer Welle an Verkäufen durch Vermieter im Vorfeld des Herbst-Budgets. Der gegenwärtige Trend verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf, das richtige Maß an Unterstützung für Vermieter zu finden und bürokratischen Belastungen zu begegnen, um das Gleichgewicht im Immobilienmarkt wiederherzustellen.