Arbeitsagentur-Vorstand Daniel Terzenbach zeigt Verständnis dafür, dass die Anerkennung ausländischer Abschlüsse für Geflüchtete eine große Herausforderung darstellt. „In Deutschland gibt es zwischen 700 und 1200 Ämter, die für die Anerkennung ausländischer Abschlüsse zuständig sind, und niemand kennt die genaue Anzahl“, äußerte Terzenbach gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Er beschreibt die Situation metaphorisch als einen „Dschungel“. „Wenn wir als Experten schon den Überblick verlieren, wie sollen sich dann die geflüchteten Menschen zurechtfinden?“ so Terzenbach weiter.
Der im letzten Jahr eingeführte sogenannte Job-Turbo soll die Integration der Geflüchteten in den Arbeitsmarkt beschleunigen. Die aktuelle schwache Konjunktur stellt jedoch ein Hindernis dar. „Die Rahmenbedingungen haben sich verschlechtert“, erklärte Terzenbach, der auch als Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten fungiert.
Trotz dieser Widrigkeiten freut sich Terzenbach über Fortschritte: „Im Juni haben wir es geschafft, fast doppelt so viele Ukrainerinnen und Ukrainer in den Arbeitsmarkt zu integrieren wie im Vorjahr, während die Arbeitslosigkeit insgesamt gestiegen ist.“ Laut Bundesarbeitsministerium konnten mittlerweile 187.000 ukrainische Geflüchtete in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse gebracht werden. Seit Beginn des Krieges sind nach Angaben des Innenministeriums über 1,1 Millionen Ukrainer nach Deutschland gekommen, darunter etwa 351.000 Kinder und Jugendliche.