30. September, 2024

KI

Die Herausforderung der Profitabilität: Künstliche Intelligenz im Fokus

Die Herausforderung der Profitabilität: Künstliche Intelligenz im Fokus

Eine der großen Fragen zur künstlichen Intelligenz (KI) ist, ob und wann die Betreiber dieser Organisationen aus ihren Bemühungen und Produkten Gewinne erzielen können. Dies stellt eine bedeutende Herausforderung für die KI-Welt dar, in die weltweit Milliarden investiert werden. Die Technologie wird als die wichtigste Entwicklung seit dem Aufkommen des Internets in den 1990er Jahren angepriesen.

Ein Beispiel hierfür ist Open AI, das in San Francisco ansässige Start-up hinter dem bekannten ChatGPT. Das Unternehmen befindet sich in einem langsamen Wandel von einer Non-Profit- zu einer For-Profit-Organisation. Obwohl Open AI im August einen monatlichen Umsatz von 300 Millionen Dollar erzielte — ein beeindruckender Anstieg um 1.700% seit Anfang 2023 — sind Gewinne derzeit nicht in Sicht. Laut der New York Times könnten die Einnahmen 2024 auf 3,7 Milliarden und 2025 sogar auf 11,6 Milliarden Dollar ansteigen. Dennoch erwartet Open AI allein in diesem Jahr Verluste von etwa 5 Milliarden Dollar.

Um sich in eine gewinnorientierte Organisation zu verwandeln, versucht Open AI nun, 6,5 bis 7 Milliarden Dollar an neuem Kapital aufzubringen. Dieser Prozess könnte das Unternehmen mit etwa 150 Milliarden Dollar bewerten — eine der höchsten Bewertungen für ein privates Tech-Unternehmen überhaupt. Open AI-CEO Sam Altman, der das Unternehmen mitbegründet hat, könnte einen bedeutenden Eigenkapitalanteil erhalten und zum Milliardär werden.

Die Kapitalbeschaffung wird von Thrive Capital geleitet, einer von Joshua Kushner gegründeten Risikokapitalgesellschaft. Letztlich strebt das Unternehmen an, eine "public-venture corporation" zu werden, was es erlaubt, explizit das Ziel eines positiven gesellschaftlichen Einflusses zu verfolgen, im Gegensatz zu den meisten Unternehmen, die primär die Steigerung des Aktionärsvermögens im Fokus haben.

Es bleibt unklar, wann oder ob ein Börsengang von Open AI-Wertpapieren stattfinden wird. Namhafte Investoren wie Microsoft und Nvidia investieren jedoch weiterhin in das Unternehmen. Microsoft hat bereits 1 Milliarde Dollar zugesagt, zusätzlich zu den 13 Milliarden, die bereits investiert wurden.

Die KI-Industrie wird von vielen als revolutionär angesehen, aber Revolutionen im Geschäftsleben führen häufig zu einer Vielzahl von Unternehmensumstrukturierungen und sogar zu Misserfolgen, bevor ein profitables Modell entsteht. Open AI hat in diesem Jahr mehrere hochrangige Abgänge von Führungskräften verzeichnet, darunter der CTO Mira Murati, der Forschungschef Bob McGrew sowie der Vizepräsident für Forschung Barret Zoph.

Insgesamt scheint sich die anfängliche Begeisterung für KI etwas abgekühlt zu haben, da Anleger zunehmend realistischer, wenn nicht sogar skeptisch, werden. Dennoch bleibt die KI-Geschichte spannend, auch wenn der Weg zur Profitabilität noch steinig ist.