Ein Lebenslauf ist Ihre Eintrittskarte in die Welt der Arbeit – oder das Ticket ins Aus. Gerade Berufseinsteiger riskieren, durch vermeidbare Fehler bei Personalern auf Ablehnung zu stoßen.
Der Karriereberater Bernd Slaghuis, der bereits über 2000 Klienten betreut hat, erläutert anhand eines anonymisierten Lebenslaufs sechs häufige Fehler und gibt konkrete Verbesserungsvorschläge.
1. Fehlende Details zu Tätigkeiten
„Was genau haben Sie in Ihren Praktika gemacht?“ – Diese Frage stellt sich oft, wenn Lebensläufe zu knapp gehalten sind. So auch im Fall von Marie Ackermann, die sich im Consulting-Bereich bewerben möchte.
Ihre bisherigen Praktika und Tätigkeiten als Cabin Manager bleiben in ihrem CV unklar. Slaghuis betont, dass Bewerber ihre Aufgaben und Erfolge in Stichpunkten beschreiben sollten: „Verantwortlich für die Durchführung von Workshops“ oder „Betreuung von Projekten im Bereich Gesundheitsmanagement“ – solche Formulierungen schaffen Klarheit und zeigen die Relevanz der Erfahrungen für die angestrebte Position.
2. Unklare Struktur
Ein weiterer Fehler ist die Einordnung von Praktika unter „Berufserfahrung“, obwohl diese studienbegleitend absolviert wurden. Slaghuis empfiehlt, solche Tätigkeiten unter einer separaten Rubrik wie „Studienbegleitende Tätigkeiten“ zu führen.
Das schaffe Transparenz und verhindere, dass die Berufserfahrung künstlich aufgebauscht wirkt. „Ehrlichkeit und eine klare Struktur sind entscheidend, um bei Personalern glaubwürdig zu bleiben,“ betont der Experte.
3. Unpräzise Angaben zum Studium
Marie Ackermanns Lebenslauf listet ihren Masterabschluss in Psychologie, obwohl sie das Studium erst kürzlich begonnen hat. Solche Missverständnisse können den Eindruck erwecken, dass der Bewerber etwas verschleiern möchte.
Die Lösung? „Seit 2024: Masterstudium in Psychologie (M.Sc.)“ – eine einfache und ehrliche Formulierung, die keine Fragen offenlässt.
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4. Fehlende Schwerpunkte
Recruiter möchten wissen, welche Inhalte und Spezialisierungen im Studium vertieft wurden. Im vorliegenden Lebenslauf fehlen diese Angaben völlig, obwohl sie im Consulting-Bereich von großer Bedeutung sind.
„Fächer wie Prävention oder Gesundheitsförderung sollten explizit genannt werden,“ rät Slaghuis. Dies unterstreiche die inhaltliche Relevanz und mache den Lebenslauf interessanter.
5. Lückenhafte Erklärungen zur Studiendauer
Ein Bachelorstudium, das zwei Semester länger dauert als die Regelzeit? Das fällt Personalern auf und wirft Fragen auf. In Ackermanns Fall könnte die Nebentätigkeit als Cabin Manager eine nachvollziehbare Begründung sein – doch im Lebenslauf bleibt dies unerwähnt.
Slaghuis schlägt vor, die Wochenarbeitsstunden anzugeben, um zu zeigen, dass Ackermann neben dem Studium erhebliche Verantwortung übernommen hat. „Solche Angaben belegen Belastbarkeit und Zeitmanagement,“ so der Karrierecoach.
Ein überzeugender Lebenslauf besticht durch Klarheit, Struktur und Ehrlichkeit. „Wer seine Aufgaben, Erfolge und Schwerpunkte präzise darstellt, hebt sich von der Masse ab und erhöht die Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch,“ betont Slaghuis.
Berufseinsteiger sollten diese einfachen, aber entscheidenden Tipps beherzigen – und sich mit einem professionell gestalteten CV von ihrer besten Seite zeigen.