Ein umfassender Bericht des amerikanischen House Ethics Committee wirft einen unerbittlichen Blick auf das Verhalten des ehemaligen Kongressabgeordneten Matt Gaetz und legt grobe Verstöße gegen ethische Normen und gesetzliche Bestimmungen offen. Der 37-seitige Bericht erhebt schwere Vorwürfe gegen Gaetz, darunter Prostitution, Drogenmissbrauch und die Annahme unzulässiger Geschenke während seiner Amtszeit im Repräsentantenhaus. Trotz des skandalösen Inhalts scheint Gaetz darauf erpicht, seine politische Karriere nicht aufzugeben, ungeachtet des anhaltenden medialen Sturms um seine Person.
Der Ausschuss fand erdrückende Beweise dafür, dass Gaetz zwischen 2017 und 2020 beträchtliche Geldsummen an mehrere Frauen zahlte, mutmaßlich im Austausch gegen sexuelle Dienstleistungen oder Drogen. Zeugenaussagen und Tausende von Dokumenten, darunter Textnachrichten und Finanztransaktionen, stützen diese Behauptungen. Bemerkenswert dabei ist der Vorwurf, dass er für sexuelle Kontakte mit einer 17-Jährigen bezahlt habe, die er allerdings laut eigener Aussage nicht als minderjährig erkannt habe. Diese enthüllenden Details bedrohen Gaetz' politische Zukunft, während er selbst entschieden seine Unschuld beteuert und betont, nie mit einer Minderjährigen Kontakt gehabt zu haben.
Bereits im Zuge der Ermittlungen durch das Justizministerium wurde gegen Gaetz keine Anklage erhoben, ein Umstand, den er regelmäßig hervorhebt. Stattdessen lenkt er die Diskussion geschickt auf seine unkonventionellen politischen Ansichten und betont seinen oppositionellen Standpunkt innerhalb der Republikaner. Mit scharfsinnigen Kommentaren und provokanten Maßnahmen hat Gaetz nicht nur Freunde im Kongress gewonnen, was sich in der Beteiligung republikanischer Stimmen an der Veröffentlichung des Berichts zeigt.
Ob diese Affäre Gaetz letztlich einen Strich durch seine politischen Ambitionen zieht, bleibt abzuwarten. Doch trotz seines Rückzugs aus dem Kongress bleibt Gaetz, der jetzt als Moderator bei einem pro-Trump-Nachrichtensender tätig ist, ein unverwehrter, polarisierender Akteur auf der politischen Bühne. Spekulationen über seine mögliche Kandidatur als Gouverneur von Florida oder für den Senat 2026 scheinen ihm weiterhin eine Plattform in der amerikanischen Politik zu bieten. Es bleibt abzuwarten, ob diese Kontroversen ihn zu Fall bringen oder ihm in seinen zukünftigen Wahlkämpfen sogar zugutekommen könnten.