Nach der Bundestagswahl, die für die Grünen mit einer Reduzierung ihres Stimmenanteils auf 11,6 Prozent endete, haben die Parteivorsitzenden Felix Banaszak und Franziska Brantner bekannt gegeben, ihre Ämter weiterhin ausüben zu wollen. Trotz des Rückgangs im Vergleich zu den 14,7 Prozent von 2021, betonte Banaszak, dass das aktuelle Ergebnis aus einer unbeliebten Koalition heraus entstanden sei, dass jedoch auch die Partner, SPD und FDP, deutliche Verluste hinnehmen mussten.
Banaszak verwies auf die Erfahrung der Grünen in der Opposition und zeigte sich kämpferisch. Franziska Brantner hob derweil die Notwendigkeit hervor, zu analysieren, was den Erfolg der AfD beflügelt hat, und lud dazu ein, eine parteiübergreifende Diskussion darüber anzustoßen.
Mit Blick auf die neue Sitzverteilung im Bundestag und der damit verbundenen Sperrminorität durch AfD und Linke, äußerte Brantner Kritik an Friedrich Merz. Der Anführer der stärksten Kraft habe im Wahlkampf eine zunehmend polarisierende Strategie verfolgt, die ihrer Meinung nach zur Schwächung der politischen Mitte führte. Dadurch sei es nun nicht mehr möglich, die erforderliche Zweidrittelmehrheit für wesentliche Entscheidungen, wie etwa die Erhöhung der Verteidigungsausgaben, zu erzielen.