Berlin. Das neue Jahr steht vor der Tür, und mit ihm kommen auf gesetzlich Versicherte turbulente Zeiten zu. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat für 2024 eine Erhöhung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags um 0,1 Prozentpunkte auf 1,7 Prozent verkündet.
Die Folge: Einige Krankenkassen müssen ihre Zusatzbeiträge anheben, und die Barmer hat bereits den Anfang gemacht – mit einer Erhöhung um 0,69 Prozentpunkte auf nunmehr 2,19 Prozent. Doch nicht alle Kassen folgen diesem Weg.
Welche Krankenkassen ziehen mit?
Ein Blick auf die Gesundheitslandschaft zeigt, dass die AOK Plus ihre rund 3,5 Millionen Versicherten in Sachsen und Thüringen mit einer Erhöhung von 1,5 auf 1,8 Prozent belastet. Die Knappschaft kündigte sogar einen drastischen Sprung von 1,6 auf 2,2 Prozent an.
Hingegen bleiben die Techniker Krankenkasse mit etwa elf Millionen Versicherten (1,2 Prozent) und die DAK Gesundheit mit rund fünf Millionen Versicherten (1,7 Prozent) standhaft und halten ihre Zusatzbeiträge stabil.
Auswirkungen auf die Versicherten
Die Entscheidungen der Kassen wirken sich unmittelbar auf die Geldbeutel der Versicherten aus. Denn der Zusatzbeitrag, der zusätzlich zum allgemeinen Satz von 14,6 Prozent auf den Bruttolohn erhoben wird, wird je zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern getragen.
Eine Erhöhung um 0,1 Prozentpunkte bedeutet für einen Durchschnittsverdiener und dessen Arbeitgeber bei einem Jahresbrutto von 49.260 Euro eine Mehrbelastung von etwa 50 Euro pro Jahr.
Besonders Besserverdienende trifft es hart, denn die Beitragsbemessungsgrenze steigt 2024 auf bundeseinheitlich 5175 Euro pro Monat – eine Erhöhung von knapp 200 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Eine Maßnahme, die dazu beiträgt, das milliardenschwere Defizit der Krankenkassen zu decken.
Kritiker bemängeln, dass die Ausgaben der Krankenkassen jedes Jahr schneller wachsen als ihre Einnahmen, was zu einer chronischen Finanzierungslücke führt.