Die US-amerikanische Notenbank befindet sich inmitten einer Kontroverse über das Tempo der Zinssenkungen. Vor allem die Präsidenten der regionalen Fed-Zentralbanken – Jeffrey Schmid aus Kansas City, Lorie Logan aus Dallas, Mary Daly aus San Francisco und Neel Kashkari aus Minneapolis – repräsentieren unterschiedliche Ansichten. Präsidentin Logan hob hervor, dass trotz der Bereitschaft zur Zinssenkung, wesentliche Unsicherheiten die Wirtschaftsprognose komplizieren. Sie warnte, dass diverse Schocks die Geschwindigkeit und das Ausmaß zukünftiger geldpolitischer Schritte beeinflussen könnten. Fed-Präsident Schmid aus Kansas City forderte Vorsicht, um unvorhersehbare Reaktionen der Finanzmärkte auf schnelle politische Entscheidungen zu vermeiden. Er betonte die Wichtigkeit einer datenabhängigen Politik, die nicht auf einzelne Datenpunkte übermäßig reagiert. Präsidentin Daly äußerte hingegen Sorge darüber, dass das derzeitige Zinsniveau sich negativ auf den Arbeitsmarkt auswirken könnte, während Kashkari die Datenabhängigkeit der Notenbankpolitik betonte, mit dem Ziel, den Arbeitsmarkt stark zu halten und die Inflation auf das Ziel von 2 % zu senken. Auf den Finanzmärkten wächst die Unsicherheit über den Pfad von möglichen Zinssenkungen um 50 Basispunkte im Jahr 2024. Und doch bleibt die US-Wirtschaft der globale Star. Laut dem IWF wird die globale Wirtschaft in den Jahren 2024 und 2025 um 3,2 % wachsen – Dank der robusten US-Leistung. Die Wachstumserwartungen für die Vereinigten Staaten wurden auf 2,6 % und 2,2 % angehoben, während andere Regionen Rückschläge erleiden. Ein wesentlicher Treiber der positiven US-Entwicklung ist die künstliche Intelligenz. Daten von Carta zeigen ein starkes Investitionswachstum in Hardware und SaaS-Industrien, getrieben von der Leidenschaft der Anleger für KI-Technologien. Der Umschwung in der KI-Branche spiegelt sich ebenfalls in den jüngsten Quartalsberichten wider. Während Wall Street bisher auf ein bestimmtes KI-Unternehmen fokussiert war, richtet sich die Aufmerksamkeit nun auch auf sogenannte Phase-2-KI-Unternehmen. Diese Firmen bieten essentielle Infrastruktur für KI-Anwendungen an und sind laut Goldman Sachs von enormem Interesse. Auch die Bank UBS zeigt sich angesichts dieser Entwicklungen optimistisch. Sie hebt die großen US-Tech-Unternehmen aufgrund ihrer Position im KI-Wertschöpfungsprozess positiv hervor. UBS sieht die Wechsel von CPUs zu GPUs als vielversprechende Gelegenheit mit weitreichenden Auswirkungen auf die Effektivität der KI. Neben makroökonomischen Aspekten sind Exportkontrollen der USA gegenüber China und die Quartalszahlen von 3Q24 potenzielle Katalysatoren für die Branche. Der Investmentansatz der UBS, der die besten Hedgefonds-Holdings im Bereich KI identifiziert, hat sich bewährt und den Markt deutlich übertroffen. Adobe ist ein Beispiel für ein Unternehmen, dessen Aktienkurs 2024 durch die dynamische Integration von KI-Technologien geprägt wurde, was zu Wachstumschancen und Herausforderungen führte.