In einem aufsehenerregenden Interview hat Teresa Ribera, die neue Wettbewerbskommissarin der Europäischen Union, Einblicke in mögliche Maßnahmen zur Regulierung von Technologiegiganten wie Google gegeben. Die Diskussionen über eine mögliche Aufteilung des Unternehmens könnten für neuen Wind im Umgang mit Marktbeherrschungen in der EU und global sorgen.
Ribera, die kürzlich ihr Amt antrat, beabsichtigt, Brücken zur Verwaltung des designierten US-Präsidenten Donald Trump zu bauen. Die Europäische Union prüft unter ihrer Führung weiterhin das Potenzial von Unternehmensverkäufen, um den übermäßigen Markteinfluss großer Techfirmen zu begrenzen. Diese Überlegungen bauen auf den Initiativen ihrer Vorgängerin Margrethe Vestager und den Empfehlungen des US-Justizministeriums auf, die eine Zerschlagung der Alphabet-Tochter Google nicht ausschließen.
Vestager setzte sich insbesondere für die Aufteilung des Google-Werbegeschäfts ein, um dessen Vormachtstellung in der digitalen Werbung zu begegnen. Auch wurde eine erzwungene Veräußerung des Chrome-Browsers in Erwägung gezogen, um das Monopol in der Online-Suche zu brechen. Ribera äußerte, sie wolle die Arbeit Vestagers fortsetzen und sei bestrebt, im Einklang mit relevanten Wettbewerbsbehörden weltweit zu agieren.
Als weitere Herausforderung steht Ribera die Beziehung zum wirtschaftlichen Konkurrenten China bevor. Die EU ringt darum, mit Chinas subventionierten Vorstößen in den Märkten für Elektrofahrzeuge und andere grüne Technologien Schritt zu halten. Ribera plant, die erst kürzlich eingeführte EU-Verordnung zu ausländischen Subventionen umfassend einzusetzen, um Wettbewerbsverzerrungen entgegenzuwirken.
Ein weiteres Schlüsselelement ihrer Amtszeit wird die Steuerung des EU-Grünen Deals sein, insbesondere unter den drohenden Risiken einer Deindustrialisierung innerhalb Europas. Die Zusammenarbeit mit der neuen US-Regierung stellt eine sensible Aufgabe dar, besonders angesichts der bisherigen Spannungen um Strafmaßnahmen gegen amerikanische Techgrößen.
Abschließend betont Ribera das Streben nach einer kooperativen Beziehung mit der Trump-Administration und setzt Hoffnungen in die Ernennung von Gail Slater zur Leiterin der Wettbewerbsaufsicht im US-Justizministerium.