Die EU-Kommission unter der Führung von Ursula von der Leyen plant, den europäischen Autobauern mehr Spielraum bei der Einhaltung von CO2-Normen zu gewähren. In einem Vorstoß zur Unterstützung der Branche in schwierigen Zeiten, kündigte sie an, noch in diesem Monat Änderungen der bestehenden Vorgaben vorzuschlagen. Demnach könnten Hersteller nicht mehr jährlich, sondern in einem dreijährigen Rhythmus ihre CO2-Grenzwerte ausgleichen. Von der Leyen betonte, dass es bei der Umstellung auf umweltfreundliche Mobilität um mehr gehe als nur um Technik; Fairness sei hier der Schlüssel. Das Augenmerk liege darauf, vereinbarte Klimaziele zu erreichen, ohne den technologischen Fortschritt zu gefährden. Konkretere Informationen über die Änderungen werden für kommenden Mittwoch erwartet. Hinter den geplanten Lockerungen stehen die verschärften Flottengrenzwerte, die seit Jahresbeginn gelten. Der Absatz von E-Autos hinkt den anfänglichen Erwartungen hinterher, wodurch Strafen wegen zu hoher CO2-Emissionen drohen. Von der Leyen sieht eine dringende Notwendigkeit zum Handeln und schlägt zudem eine europaweite Industrieallianz für autonomes Fahren vor, um die Einführung selbstfahrender Fahrzeuge zu beschleunigen. In einem breit angelegten Dialogprozess diskutiert von der Leyen mit Vertretern von Autoherstellern, Gewerkschaften, Umweltschützern und Zulieferern über die Herausforderungen der Automobilindustrie. Die bisher erarbeiteten Maßnahmen sollen ebenfalls am Mittwoch offengelegt werden. Europas Automobilsektor steht zunehmend unter Druck durch weltweite Mitbewerber aus China und neue Herausforderer wie Tesla. Die Autoindustrie bleibt jedoch ein essenzieller Pfeiler für die wirtschaftliche Stabilität der EU und insbesondere für Deutschland.
Wirtschaft
Die EU plant Entlastungen für Autobauer: Längere Fristen zur CO2-Reduktion in Aussicht
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