23. November, 2024

Finanzen

Die ETF-Falle: Wann viele zu viel sind

Die Investment-Welt preist ETFs für ihre Einfachheit und Zugänglichkeit. Doch hinter dieser Fassade verbergen sich potenzielle Fallstricke, die von vielen Anlegern übersehen werden.

Die ETF-Falle: Wann viele zu viel sind
Ein Leitfaden, um Überdiversifikation und unnötige Kosten in Ihrem ETF-Portfolio zu vermeiden.

Eine breit gestreute Anlagestrategie gilt als eine der Säulen für langfristigen Anlageerfolg. Doch wie viele ETFs sind wirklich notwendig, um ein gut diversifiziertes Portfolio zu erreichen? Gibt es eine Grenze, ab der mehr Fonds nicht gleichbedeutend mit mehr Sicherheit oder höheren Renditen sind?

Verständnis von Diversifikation

Diversifikation zielt darauf ab, das Risiko zu streuen, indem Investments über verschiedene Anlageklassen, Regionen und Sektoren verteilt werden. Während einige Anleger glauben, dass ein Portfolio aus zahlreichen ETFs automatisch zu einer besseren Diversifikation führt, kann dies tatsächlich zu Überschneidungen und ineffizienter Kapitalallokation führen.

Mit einer Vielzahl von ETFs im Portfolio kann die Übersichtlichkeit schnell verloren gehen. Dies führt nicht nur zu einem erhöhten Aufwand bei der Verwaltung, sondern auch zu möglichen Risiken durch Doppelinvestitionen in gleiche Aktien oder Sektoren. Darüber hinaus kann ein zu komplexes Portfolio die Kosten in Form von höheren Gebühren und aufwändigerem Rebalancing erhöhen.

Kostenfaktoren beachten

Neben dem Verwaltungsaufwand spielen auch die Kosten eine entscheidende Rolle. ETFs, die spezielle Märkte oder Strategien abdecken, weisen oft höhere Gebührenstrukturen auf. In einem großen Portfolio mit vielen solchen Spezialfonds können sich diese Kosten schnell aufsummieren und die Gesamtrendite merklich reduzieren.

Viele Finanzexperten raten dazu, die Anzahl der ETFs im Portfolio zu minimieren und stattdessen auf breit diversifizierte, kostengünstige Fonds zu setzen, die große Märkte wie den MSCI World oder den S&P 500 abbilden. Ein gut gewählter Mix aus wenigen ETFs kann oft die gleiche oder sogar eine bessere Diversifikation erreichen, ohne die Nachteile eines überfüllten Portfolios mit sich zu bringen.

Optimierung des ETF-Portfolios

Für die meisten Privatanleger empfiehlt es sich, eine einfache und überschaubare ETF-Strategie zu verfolgen. Ein Portfolio aus einigen wenigen, gut ausgewählten ETFs kann ausreichend diversifiziert sein und gleichzeitig die Kosten und den Verwaltungsaufwand niedrig halten.

Das fördert nicht nur die Transparenz und Kontrolle über die eigenen Investments, sondern verbessert langfristig auch die Renditeaussichten.