01. Januar, 2025

Pharma

Die Entschlüsselung von „Krankheit X“: Auch bekannte Erreger sorgen für Unsicherheit

Die Entschlüsselung von „Krankheit X“: Auch bekannte Erreger sorgen für Unsicherheit

Die kürzlich unter dem Kürzel „Krankheit X“ bekannt gewordene Krankheitswelle in einer entlegenen Region der Demokratischen Republik Kongo hat sich als Erkrankung durch bereits bekannte Erreger erwiesen. In einer detaillierten Analyse von 430 Laborproben ermittelte die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass Malaria, diverse Grippeviren sowie Rhino- und Coronaviren die Auslöser sind.

Die Region Panzi in der südwestlichen Provinz Kwango ist seit Ende Oktober von einem massiven Ausbruch betroffen, mit Hunderten von Erkrankten. Die betroffene Bevölkerung zeigte grippeähnliche Symptome, darunter Fieber und Atembeschwerden. Während die WHO von 48 Todesfällen berichtet, gehen lokale Stellen von über 130 aus. Besonders betroffen sind Kinder unter fünf Jahren, die zusammen mit der hohen Rate an Unterernährung von bis zu 60 Prozent unter den Jüngsten in den Fokus rücken.

Die schwierigen Verkehrswege erschwerten zunächst die Probennahme in dieser abgeschiedenen Region. Der African CDC zufolge beträgt die Anreise von Kinshasa mehrere Tage. Dadurch konnten viele der initialen Proben nicht verwertet werden. Dennoch zeigt die detaillierte Analyse nun, dass die Kombination aus gängigen Atemwegsinfektionen und Malaria, verstärkt durch Mangelernährung, die Hauptursache für die Krankheitswelle ist.

In Reaktion auf diese Gesundheitskrise haben multidisziplinäre Teams ihre Arbeit vor Ort aufgenommen, um die Versorgung in der Region zu verbessern und die Krise zu bewältigen. Die Episode stellt deutlich die Belastung heraus, die durch weit verbreitete Infektionskrankheiten und Unterernährung entsteht – ein Appell, die Gesundheitsinfrastruktur in solch entlegenen Gegenden zu stärken.

Der deutsche Infektiologe Torsten Feldt hebt zudem die Notwendigkeit hervor, Gesundheitsmaßnahmen zu verstärken, um effektiv Prävention betreiben zu können. Dazu zählen unter anderem insektizid-behandelte Moskitonetze, die besonders Kindern Schutz bieten.