Der wirtschaftspolitische Berater von Donald Trump, Stephen Moore, rät Großbritannien dringend, seine Handelsbeziehungen eher an die USA auszurichten, statt verstärkt auf die Europäische Union zu setzen. Dies äußerte er gegenüber dem BBC-Radio und stellte dabei das EU-Modell als 'sozialistisch' dar. Laut Moore könnte das Interesse der Amerikaner an einem Freihandelsabkommen mit Großbritannien schwinden, sollte das Land seine ökonomischen Prioritäten zugunsten der EU ordnen. Er betonte, dass sich Großbritannien im Wirrwarr unterschiedlicher Wirtschaftssysteme befinde und empfahl, sich stärker in Richtung des US-amerikanischen Modells der wirtschaftlichen Freiheit zu bewegen. Diese Neuausrichtung könnte den Enthusiasmus der Trump-Administration für ein Freihandelsabkommen mit Großbritannien ankurbeln.
Demgegenüber forderte der Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, am Donnerstag die neue Labour-Regierung auf, die Beziehungen zur EU wieder aufleben zu lassen. Trotz der Tatsache, dass die Regierung unter Premierminister Keir Starmer den Wiedereintritt in den EU-Binnenmarkt oder die Zollunion ausgeschlossen hat, strebt Starmer dennoch verbesserte Handels- und diplomatische Beziehungen mit der EU an.
Finanzministerin Rachel Reeves teilte bei derselben Veranstaltung mit Bailey mit, dass Großbritannien seine Beziehung zur EU neu definieren müsse. Gleichzeitig freue sie sich auf eine enge Zusammenarbeit mit Trump zur Stärkung der Handelsbeziehungen. Bailey erwähnte die US-Wahl in seiner Rede zwar nicht explizit, aber weltweit beschäftigen sich politische Entscheidungsträger noch immer mit Trumps Wahlsieg und der Aussicht auf zweistellige Zölle auf Warenimporte der USA.