Die jüngsten Erkenntnisse des Think Tanks Energy and Climate Intelligence Unit (ECIU) zeichnen ein klares Bild: Der Umstieg auf Wärmepumpen anstelle klassischer Gasheizkessel könnte für britische Haushalte ein zukunftsweisender Schritt sein. Während Wärmepumpen größtenteils mit heimischer Energie, etwa aus Windkraftanlagen und Solarfeldern, betrieben werden, desto mehr dominiert bei Gasheizkesseln importiertes Gas, das unter anderem aus Ländern wie Norwegen und den USA stammt.
Die Abhängigkeit von international importiertem Gas, das durch globale Ereignisse wie den Ukraine-Konflikt jüngst erheblich teurer wurde, belastet britische Haushalte mit steigenden Energiekosten. Laut der ECIU verbraucht ein Haushalt mit Wärmepumpe im Durchschnitt 2,9 Megawattstunden jährlich, gegenüber 5,7 Megawattstunden bei einem Gasheizkessel, bezogen auf einen Energiewert-Ausweis (EPC) Rating von C.
Jess Ralston, Energieanalystin bei der ECIU, betont den politischen und ökonomischen Vorteil der Wärmepumpentechnologie, da sie die Abhängigkeit von ausländischen Energiequellen mindere und die Energiesicherheit Großbritanniens durch den Ausbau erneuerbarer Energien stärke. Sie warnt jedoch auch, dass jeder Widerstand seitens Kesselhersteller gegen Wärmepumpen die Importe und somit die Abhängigkeit weiter steigere.
Trotz ihrer höheren Anschaffungs- und Installationskosten sind Wärmepumpen energieeffizienter, was bedeutet, dass sie weniger Energie zur Beheizung benötigen. Die britische Regierung unterstützt diesen Wandel finanziell, etwa durch ein Förderprogramm, das Haushalten eine Ermäßigung von 7.500 Pfund auf den Kauf einer Wärmepumpe gewährt.
Die Opposition versprach zudem, Planungsbestimmungen zu überarbeiten, um die Installation von Wärmepumpen zu erleichtern. Langfristig könnten bei optimalem Einsatz und besserer Isolierung hunderte Pfund eingespart werden. Sollte der Ausbau erneuerbarer Energiequellen weiter voranschreiten, könnte der Importanteil der von Wärmepumpen genutzten Energie bis 2030 nochmals halbiert werden.
Schließlich kündigte die Regierung an, ab April 2025 einen reformierten Mechanismus für den Markt der sauberen Heizungen einzuführen. Er soll Kesselhersteller dazu bewegen, mindestens 6% ihrer Verkäufe auf Wärmepumpen umzustellen, anderenfalls drohen Gebühren für nicht erfüllte Installationen.