11. Februar, 2025

Grün

Die Energiewende braucht mehr Schwung: Bevölkerung unzufrieden mit Fortschritt

Die Energiewende braucht mehr Schwung: Bevölkerung unzufrieden mit Fortschritt

Eine neue Umfrage des Wuppertal Instituts im Auftrag von Westenergie offenbart: 60 Prozent der deutschen Bürger sehen die Energiewende als langfristig erforderlich an. Dennoch zeigen sich lediglich 15 Prozent mit dem aktuellen Fortschritt zufrieden. Die Befragung, die 2.062 Erwachsene umfasste, weist auf deutliche Unzufriedenheit hin; 42 Prozent der Teilnehmer bemängeln den mangelnden Fortschritt und fordern raschere Entwicklungen.

Besonders kritisch wird das Vertrauen in die politischen Entscheidungsträger bewertet. Lediglich 22 Prozent trauen der Politik eine gerecht umgesetzte Energiewende zu, berichtet Westenergie bei der Fachmesse E-world. Westenergie, ein Teil des Energiekonzerns Eon, betont die Dringlichkeit eines positiven politischen Konsenses als Richtlinie für die Energiewende.

Westenergie-Chefin Katherina Reiche äußert sich deutlich: Die Ergebnisse sind ein Weckruf und machen deutlich, dass die Politik einen parteiübergreifenden Konsens anstreben muss. Die bevorstehende Bundestagswahl sei eine entscheidende Möglichkeit, um Weichen für eine nachhaltige und gerechte Energiepolitik zu stellen.

Parallel dazu hat Amprion, Betreiber des Übertragungsnetzes, anlässlich der Messe Vorschläge zur faireren Verteilung der Netzausbaukosten präsentiert. Aktuell werden die Kosten pauschal auf alle Stromverbraucher verteilt, was Amprion-Chef Christoph Müller reformieren möchte. Er schlägt vor, die Netzentgelte künftig nur die echten Netzkosten umfassen zu lassen, während andere durch das Energiesystem entstehende Kosten separat behandelt werden sollen.

Dies könnte die Kosteneinsparungen um ein Drittel erhöhen und alle Netzkunden spürbar entlasten. Müller plädiert weiter dafür, dass sich auch neu errichtete Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, Speicherlösungen und Elektrolyseure an den Netzkosten beteiligen sollten. Wer das Netz nutzt, sollte auch zur Kasse gebeten werden, so Müllers Argument.