Indische Automobilhersteller mussten im Zeitraum von Juli bis September erstmals seit zehn Quartalen einen Rückgang der Auslieferungen an Händler hinnehmen, wie aktuelle Daten eines Branchenverbandes zeigen. Die einst so florierende Nachfrage nach größeren Fahrzeugen hat spürbar nachgelassen.
Die Verkaufszahlen der Automobilhersteller an Händler sanken in den Monaten Juli, August und September insgesamt um 1,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Somit beliefen sich die Absatzzahlen im zweiten Quartal auf rund 1,06 Millionen Fahrzeuge, wie die Society of Indian Automobile Manufacturers berichtete. Bereits im zweiten Quartal des Vorjahres hatte sich das Wachstum von 4,7 % auf 3 % im Zeitraum von April bis Juni verlangsamt.
Interessanterweise fiel der Rückgang der Herstellerverkäufe mit einem noch stärkeren Einbruch um 4,5 % bei den Verkäufen der Händler an die Endkunden im gleichen Zeitraum zusammen. Dieser Abschwung wurde durch die Federation of Automobile Dealers Associations (FADA) dokumentiert. Ein Hauptgrund für das schwache Verkaufsjahr lag in den ungewöhnlich heftigen Regenfällen in den Monaten Juni und Juli sowie in der Vorverlagerung der vorfestlichen Periode, die dieses Jahr vollständig im September stattfand, ein traditionell ungünstiger Zeitpunkt für hochpreisige Anschaffungen.
Shailesh Chandra, Präsident von SIAM, wies darauf hin, dass 'starke Regenfälle in Schlüsselstaaten die Verkaufszahlen einiger Segmente beeinträchtigten.' Besonders betroffen war das Segment der Nutzfahrzeuge inklusiver Geländewagen, dessen Wachstum im Vergleich zum Vorjahr von 23,5 % auf nur noch 9 % zurückging. Diese Fahrzeuge sind seit drei Jahren ein Wachstumsmotor und machen rund ein Drittel der gesamten Verkaufszahlen aus, was Unternehmen wie Mahindra & Mahindra und Toyota zugutekam.
Erschwerend kam hinzu, dass die Verkäufe von Kleinwagen um nahezu 20 % einbrachen, was sowohl den Marktführer Maruti Suzuki als auch Tata Motors und das bald an die Börse gehende Hyundai India belastete. Dennoch zeigt sich Chandra zuversichtlich: Für das vierte Quartal erwartet er eine Rückkehr zum Wachstum, unterstützt durch die fast vollständig über den Zeitraum verteilte Nachfrage der festlichen Saison.