28. November, 2024

Grün

Die Dürre und zunehmende Waldbrände setzen Brasiliens Kaffeeanbau unter Druck

Die Dürre und zunehmende Waldbrände setzen Brasiliens Kaffeeanbau unter Druck

Silvio Almeida betreibt eine Kaffeeplantage in Caconde, einer wichtigen Anbauregion im Bundesstaat Sao Paulo, Brasilien. Die geografische Lage seiner Farm verspricht ideale Bedingungen, aber Wasserknappheit bereitet zunehmend Probleme.

Aktuell plagen Brasiliens Bauern die schlimmste Dürre seit mehr als sieben Jahrzehnten und ungewöhnlich hohe Temperaturen. Diese Faktoren beeinträchtigen die Kaffeeproduktion erheblich. Almeida konnte in dieser Saison nur 100 von ursprünglich erwarteten 120 Säcken Kaffeebohnen ernten. Die künftigen Ernten sind ebenso gefährdet, da Knospen vertrocknen und nicht blühen.

Der Agrarbereich rechnet mit einem problematischen Start der Erntesaison 2025/2026. Brasilien, der weltweit größte Kaffeeproduzent, und Vietnam, der zweitgrößte, kämpfen gleichermaßen mit Hitzewellen und Dürre. Die sich abzeichnenden Lieferengpässe treiben bereits die globalen Kaffeepreise in die Höhe.

Felippe Serigati von der Fundação Getulio Vargas warnt vor einer möglicherweise verringerten Kaffeeernte. Diese Dynamik zeigt sich bereits in steigenden Preisen für Arabica- und Robusta-Kaffee an den internationalen Märkten.

Die Preise für Kaffee haben in den letzten Jahren kräftig angezogen, wenn auch nicht die Höchststände der 1970er Jahre erreicht. Laut der International Coffee Organization stieg der Durchschnittspreis für diverse grüne Kaffeebohnensorten im August um 55 Prozent auf 2,38 US-Dollar pro Pfund im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Die Preissteigerungen resultieren teilweise aus gestiegener Nachfrage, besonders in Asien, und den widrigen Wetterbedingungen. Dürre, Frost und Brände haben bereits bis zu einem Fünftel der Anbauflächen für Arabica-Kaffee in Brasilien beschädigt, so Billy Roberts von CoBank.

Zudem verwüsten unkontrollierte, menschengemachte Brände zunehmend geschützte Gebiete und landwirtschaftliche Flächen in Brasilien. Die letzten Brände in Caconde vernichteten 15% der Kaffeeplantagen und erheblich mehr von Almeidas Kaffeepflanzen.

João Rodrigues Martins, ein Nachbar Almeidas, verlor sogar seine gesamten 2.500 Kaffeepflanzen. Trotz der Verluste mobilisieren die betroffenen Bauern ihre Kräfte. Martins, der seinen Lebensunterhalt und die medizinischen Kosten seines Sohnes durch den Kaffeeverkauf bestreitet, zeigt sich kämpferisch und blickt hoffnungsvoll in die Zukunft.