Die jüngsten Missbrauchsvorwürfe gegen Mohamed Al Fayed werfen einen bedrohlichen Schatten auf die Geschichte des FC Fulham. Al Fayed, der den Verein von 1997 bis 2013 besaß und 2022 im Alter von 94 Jahren verstarb, wird von 37 Frauen beschuldigt, sie sexuell missbraucht zu haben. Diese Frauen, vertreten durch Dean Armstrong KC, schildern erschreckende Erfahrungen systematischen sexuellen Missbrauchs durch den ehemaligen Besitzer von Harrods und Fulham.
Eine BBC-Untersuchung veröffentlichte kürzlich die Zeugenaussagen von mehr als 20 ehemaligen Harrods-Mitarbeiterinnen, die behaupten, von Al Fayed sexuell belästigt worden zu sein; fünf von ihnen gaben an, von ihm vergewaltigt worden zu sein. Die Vorfälle sollen sich während Al Fayeds 25-jähriger Eigentümerschaft von Harrods zwischen 1985 und 2010 ereignet haben. Fulham und Harrods teilten oft Personal und Direktoren, was die engen Verbindungen zwischen dem Luxus-Kaufhaus und dem Fußballclub verdeutlicht.
Der Dokumentarfilm "Al Fayed: Predator at Harrods" bringt ans Licht, wie tief die Missbrauchsvorwürfe gegen den ägyptischen Geschäftsmann reichen. Die Anwälte der Überlebenden ziehen Parallelen zu Fällen wie Jimmy Savile, Jeffrey Epstein und Harvey Weinstein, indem sie die ähnliche systematische Ausbeutung und das Versagen der beteiligten Institutionen hervorheben.
Mohamed Al Fayeds Zeit bei Fulham war geprägt von sportlichem Erfolg. Unter seiner Leitung erklomm der Verein die britische Fußballpyramide bis in die Premier League und erreichte 2010 das Finale der Europa League. Trotz dieser Erfolge hinterlässt Al Fayed jetzt ein stark getrübtes Vermächtnis, da die schrecklichen Vorwürfe gegen ihn zur öffentlichen Wahrnehmung seines Lebenswerks dazugehören.
Fulham-Fans hatten den Ex-Besitzer in der Vergangenheit oft gefeiert, doch die neuen Enthüllungen verändern diese Haltung drastisch. Vorstandsmitglied Tom Greatrex erklärt, dass viele Anhänger des Vereins entsetzt und angewidert seien. Die Anwälte der Überlebenden untersuchen derzeit auch etwaige Vorfälle im Zusammenhang mit Fulham, was die Notwendigkeit weiterer Aufklärung in allen Bereichen unterstreicht, in denen Al Fayed tätig war.
Dean Armstrong KC betonte, dass die Parallelen zu Savile, Epstein und Weinstein aufzeigen, wie Machtmissbrauch an der Spitze einer Organisation zu gravierenden Missbrauchsvorfällen führen kann. Nun gilt es, die mutigen Frauen, die ihre Erlebnisse schildern, zu unterstützen und sicherzustellen, dass solche Verbrechen in Zukunft verhindert werden.
Fulham und seine Anhänger stehen vor der schwierigen Aufgabe, die erfolgreiche Ära des Vereins unter Al Fayed mit den düsteren Missbrauchsvorwürfen zu versöhnen. Während der Verein in seiner offiziellen Stellungnahme sein Mitgefühl für die Opfer ausdrückt, zeigt die Reaktion der Fans, dass sie bereit sind, sich von ihrem einst gefeierten Besitzer zu distanzieren und den Opfern Respekt zu zollen.