13. Dezember, 2024

Wirtschaft

Die drohende Schuldenkrise: Amerikas fiskalische Abwärtsspirale im Fokus

Die drohende Schuldenkrise: Amerikas fiskalische Abwärtsspirale im Fokus

Amerikas Schuldenlage ist das Gespräch der Stunde, insbesondere für Allokatoren globalen Kapitals. Unter der Führung des berühmten 'Königs der Anleihen' wird jetzt vor einer potenziell katastrophalen Schuldensanierung gewarnt, die weltweite Wellen schlagen könnte. Seit den 1980er Jahren häufen sich die Defizite des US-Staates und die Staatsverschuldung hat sich dramatisch in Richtung 100% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bewegt. Trotz dieser alarmierenden Entwicklung genießt der Dollar weiterhin seinen Status als globale Reservewährung, gestützt durch lange Phasen niedriger Inflation und rückläufiger Anleihezinsen. Doch die 'Party' könnte bald vorbei sein, insbesondere angesichts eines sich ändernden hohen Zinsumfeldes, das die Refinanzierung immer teurer macht. Während die Zinsen über Jahrzehnte sanken und 2020 historische Tiefststände erreichten, ist Amerika inzwischen in einem Kreislauf steigender Zinsen gefangen. Die Neuemission von Anleihen zu deutlich höheren Zinssätzen verstärkt die Schuldenlast, was wiederum die Zinskosten nach oben schraubt. Ein Teufelskreis aus noch höheren Defiziten und ungebremster Kreditaufnahme droht, es sei denn, die Federal Reserve manövriert die Zinsen künstlich nach unten, was jedoch die Inflation anheizen würde. Ein möglicher wirtschaftlicher Abschwung könnte die Spirale in eine Krise verwandeln, da rückläufige Steuereinnahmen und steigende Defizite den Staatshaushalt weiter belasten würden. Üblicherweise suchen Investoren in Krisenzeiten Sicherheit in Staatsanleihen, doch dieses Mal könnte der Markt bereits gesättigt sein. Die Regierung könnte gezwungen sein, auf Gelddrucken zurückzugreifen, was die Inflationsgefahr weiter verschärfen würde. Zahlen zur Illustration: Aktuelle Projektionen bis 2034 des Congressional Budget Office (CBO) gehen von einem Schulden-zu-BIP-Verhältnis von 122% aus - unter optimistischen Annahmen. Doch nach der Finanzkrise 2007-2009 lag das durchschnittliche Primärdefizit bei 4,9%, nicht bei 2,6%. Sollten die Zinssätze jedoch auf 6% oder sogar 9% steigen, könnte der Schuldendienst einen großen Teil der Steuereinnahmen verschlingen, was gefährliche neue Rekordmarken in der offiziell ausgewiesenen Schuldenquote erwarten lässt. Einige Ökonomen und Institutionen, darunter das CBO selbst sowie der Internationale Währungsfonds, schlagen bereits Alarm. Raum für Maßnahmen scheint es dennoch zu geben: Der gewählte Präsident Donald Trump plant, Elon Musk und Vivek Ramaswamy mit der Leitung eines neuen 'Ministeriums für Regierungseffizienz' zu betrauen. Doch die entscheidende Weichenstellung könnte der Abwertung des Dollars sein, ein Schritt, den viele für wahrscheinlich halten, sollte der externe Druck zu Reformen führen. Man spekuliert sogar über die Möglichkeit von nicht traditionellen Umschuldungen, die gegenwärtige Konventionen übersteigen würden.