Die Pläne des designierten Präsidenten Donald Trump zur Einführung von Zöllen sollen nach seiner Amtseinführung rasch umgesetzt werden. Jedoch bleibt unklar, in welcher Form dies geschieht. Am Montag sorgten widersprüchliche Informationen aus dem Umfeld Trumps für Aufregung an den Märkten. Ein Bericht der Washington Post ließ vermuten, dass seine Berater eingeschränkte Zölle auf kritische Importe in Betracht ziehen. Doch Trump dementierte diese Berichte umgehend via soziale Medien und betonte, dass seine Zollstrategie unverändert bleibt.
Diese hin und her wogenden Aussagen ließen den US-Dollar-Index schwanken. Trumps Rhetorik in Bezug auf Zölle steht im Kontext eines Wochenendes, an dem er bekräftigte, dass die Zölle das Fundament seiner ambitionierten Steuerpläne darstellen sollen. In einem Schreiben versprach er, dass die Einnahmen aus den Zöllen ausreichen würden, um die staatlichen Defizite zu decken, die durch seine geplanten Steuersenkungen entstehen würden.
Die Vorstellung, dass Zölle in bedeutendem Umfang zur Finanzierung seines wirtschaftlichen Programms beitragen könnten, stößt bei Wirtschaftsexperten auf Skepsis. Dies liegt vor allem daran, dass die Zolleinnahmen historisch gesehen nur ein kleiner Teil der gesamten US-Staatseinnahmen ausmachen. Zum Vergleich: In einem Fiskalbericht von 2024 wurden die Zolleinnahmen auf etwa 77 Milliarden Dollar beziffert – gerade einmal 1,57% der Gesamteinnahmen. Diese Summe steht in starkem Kontrast zu den geschätzten Kosten der Steuererleichterungen, deren Verlängerung über das kommende Jahrzehnt hinweg allein etwa 3 Billionen Dollar verschlingen könnte.
Die Konsequenzen solcher Finanzstrategien sind schwer abzuschätzen, und Stimmen aus Trumps Umfeld, wie der von Joseph Lavorgna, ehemaliger Chefökonom des Nationalen Wirtschaftsrats, unterstreichen die Absicht des Präsidenten, Zölle als Teil einer umfassenden wirtschaftspolitischen Agenda einzusetzen, die auch Energie und Steuern umfasst. Dennoch bleibt abzuwarten, inwieweit sich diese Ansätze praktisch umsetzen lassen und welche realwirtschaftlichen Wirkungen sie haben werden.