21. Dezember, 2024

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Die Dollar-Rally: Zentralbanken im Dilemma

Die Dollar-Rally: Zentralbanken im Dilemma

Der US-Dollar erlebt seine stärkste Woche seit einem halben Jahr und legt gegenüber Yen, Pfund, Euro und Franken kräftig zu. Grund sind internationale Zentralbanken, die die FED in ihrer geldpolitischen Zurückhaltung übertreffen. Gestärkt durch Sicherheitsbedenken im Nahen Osten und Spekulationen über Zinssenkungen in Europa sowie Zurückhaltung in Japan, findet der Greenback neuen Aufwind.

Die jüngsten Arbeitsmarktdaten aus den USA signalisieren weiterhin eine robuste Beschäftigungslage, was den Dollar zusätzlich beflügelt. Diese Stärke kommt nicht überraschend, da die Bank of England sich von ihrem Kurs distanziert und Zinssenkungen signalisiert. Andrew Bailey, Chef der BoE, deutete an, dass eine „aktivere“ und „aggressivere“ Zinspolitik bevorsteht, was das Pfund zusätzlich unter Druck setzte. Auch in der Eurozone rechnet man mit einem erneuten Zinsschritt der EZB, während in der Schweiz die monatliche Deflation den Druck auf die SNB zur Lockerung der Zinsen erhöht.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in Asien, wo die Hoffnungen auf eine Normalisierung der ultraniedrigen Zinspolitik durch die Bank of Japan schwand. Der Yen schwächte sich weiter ab, nachdem Premierminister Shigeru Ishiba die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen verneinte.

Die sinkenden Inflationszahlen weltweit, unter anderem verursacht durch fallende Ölpreise, zwingen Zentralbanken zum Umdenken. Das OPEC+ Treffen änderte wenig an dieser Situation, da die Förderpolitik unverändert bleibt.

In den USA kühlten sich die Erwartungen auf weitere Zinssenkungen der FED etwas ab, was zu leicht steigenden Renditen führte. Trotz dieser Entwicklungen zeigte der Arbeitsmarkt Stärken, während die Aktienmärkte gemischt reagierten. Besonders die enttäuschenden Zahlen von Tesla belasteten die US-Aktien, während der japanische Nikkei dank schwächerem Yen zulegte.

Mit der beginnenden Berichtssaison im dritten Quartal und angespannten geopolitischen Situationen bleibt die Volatilität am Markt erhöht, was die Quartalsberichte und politischen Entwicklungen umso spannender macht.