ETF-Renditen: Diese Fonds schlugen alles
ETFs gelten als solide Basisanlage – kostengünstig, breit gestreut, verlässlich. Doch einige Fonds haben sich in den letzten fünf Jahren vom soliden Dauerläufer zum echten Rendite-Turbo entwickelt.
Wer etwa im Jahr 2020 in den Invesco Morningstar US Energy Infrastructure ETF investierte, konnte bis heute eine Wertentwicklung von +290 Prozent verbuchen – ganz ohne Einzelaktien oder gehebelte Derivate. Ein Grund, genauer hinzuschauen: Welche ETFs schlugen den Markt – und warum?
Ranking: Die 5 besten ETFs der letzten 5 Jahre
- Invesco Morningstar US Energy Infrastructure ETF
+290 % Performance – Fokus auf US-Energieversorger, Pipelinebetreiber, Midstream-Unternehmen - Amundi Euro Stoxx Banks ETF
+212 % – europäische Groß- und Regionalbanken - iShares Euro Stoxx Banks 30-15 ETF
+205 % – Gewichtung nach Marktkapitalisierung mit Konzentrationsbegrenzung - Invesco Euro Stoxx Optimised Banks ETF
+199 % – sektoroptimiertes Exposure im europäischen Bankensektor - Amundi Nasdaq-100 Daily (2x) Leveraged ETF
+183 % – zweifach gehebelte US-Technologieaktien
ETF-Boom in Deutschland – aber nicht jeder gewinnt
Laut einer Studie von ExtraETF im Auftrag von Blackrock erreichte die Zahl der ETF-Sparpläne in Deutschland Ende 2024 einen neuen Höchststand: 10,8 Millionen Verträge, mit einem jährlichen Sparvolumen von 17,6 Milliarden Euro – ein Plus von über 40 % zum Vorjahr.
Trotzdem zeigt das Ranking: Viele Privatanleger setzen weiterhin auf den MSCI World oder Nasdaq – und verpassen die Hidden Champions der ETF-Welt.
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Warum Banken-ETFs so stark performen
Was auffällt: Gleich drei der fünf Top-Performer setzen auf europäische Banken. Ein Sektor, der lange als strukturell schwach galt, feiert sein Comeback. Die Gründe:
- Stabile Zinsmargen durch die geldpolitische Wende
- Sinkende regulatorische Belastungen
- Relative Immunität gegenüber US-Zöllen und Handelskonflikten
- Unterbewertung vieler Banktitel seit Jahren
ETF-Investoren, die diesen Zyklus früh erkannten, wurden belohnt – viele mit dreistelligen Renditen.
US-Energieinfrastruktur: Der stille Überflieger
Der Invesco Morningstar ETF profitiert vom strukturellen Umbau des amerikanischen Energiemarktes. Midstream-Infrastruktur – Pipelines, Gaslager, Stromübertragungsnetze – gewinnt in einem Umfeld aus geopolitischer Unsicherheit und Reindustrialisierung zunehmend an Bedeutung.
Zudem profitieren viele dieser Unternehmen von hohen Dividendenrenditen und langfristigen Abnahmeverträgen.
Tech-ETFs: Entzaubert, aber nicht erledigt
Der Amundi Nasdaq-100 Daily (2x) Leveraged ETF war einst unangefochtener Spitzenreiter – bis die „Magnificent 7“ Federn ließen. Das Produkt leidet unter der Kombination aus:
- Starker Volatilität im Technologiesektor
- Abnehmender Marktbreite
- Zinssensitivität großer Tech-Titel
Trotzdem bleibt das Segment perspektivisch interessant – sobald sich der Zinsgipfel stabilisiert und KI-Investitionen in operative Gewinne übersetzen lassen.
ETF-Strategie: Langfristig denken, aktiv beobachten
Das Ranking zeigt: Wer auf ETFs setzt, muss nicht zwangsläufig passiv bleiben. Märkte verändern sich. Sektoren, die heute kaum beachtet werden, können morgen performen.
Besonders interessant sind dabei Nischen-ETFs mit klarer Branchenfokussierung. Auch Sonderkonjunkturen – wie im Energie- oder Bankensektor – bieten Chancen, die breit gestreute Welt-ETFs oft nicht abbilden.