19. September, 2024

Wirtschaft

Die Bank of England belässt Leitzins bei 5 Prozent: Vorsichtige Zinssenkung in Sicht

Die Bank of England belässt Leitzins bei 5 Prozent: Vorsichtige Zinssenkung in Sicht

Die Bank of England hat ihren Leitzins unverändert bei 5,00 Prozent belassen, eine Entscheidung, die von den meisten Wirtschaftsanalysten erwartet worden war. In der jüngsten geldpolitischen Sitzung in London betonte die britische Notenbank jedoch, dass zukünftige Zinssenkungen in Betracht gezogen werden könnten, sollten die Inflationsraten weiter sinken.

"Wir sollten in der Lage sein, die Zinssätze im Laufe der Zeit schrittweise zu senken", sagte Gouverneur Andrew Bailey. Dieser vorsichtige Ansatz zur Geldpolitik wurde im zeitgleich veröffentlichten Sitzungsprotokoll bestätigt: Die Zinsen müssten ausreichend lange auf restriktivem Niveau bleiben, und Entscheidungen würden von Sitzung zu Sitzung getroffen.

Von den neun Ratsmitgliedern stimmten acht für die Beibehaltung der aktuellen Zinssätze, während Swati Dhingra als einzige für eine erneute Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte plädierte. Bemerkenswert ist, dass die Bank of England damit nicht dem Vorbild der US-Notenbank folgte, welche die Zinsen um 0,50 Prozentpunkte gesenkt hatte, und sich auch von der Europäischen Zentralbank (EZB) unterschied, die ihre Zinsen vor einer Woche um 0,25 Prozentpunkte reduzierte.

Die britische Inflation lag im August unverändert bei 2,2 Prozent, knapp über dem Inflationsziel von zwei Prozent, während die Kernteuerung im gleichen Monat auf 3,6 Prozent anstieg. Diese Zahl ist besonders relevant, da sie langfristige Inflationstrends widerspiegelt und keine Energie- und Lebensmittelpreise einbezieht.

Neben der Zinsentscheidung beschloss die Bank of England, ihren Bilanzabbau mit unverändertem Tempo fortzusetzen. Das Ziel ist eine Reduktion der Bilanz um 100 Milliarden Pfund (118,80 Milliarden Euro) im Jahr.

Unmittelbar nach der Ankündigung stieg der Kurs des britischen Pfunds auf 1,3314 US-Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit März 2022. Gleichzeitig legten die Renditen britischer Staatsanleihen zu, während die Kurse britischer Aktien vorherige Gewinne teilweise wieder abgaben.