08. September, 2024

KI

Die Ära der Künstlichen Intelligenz: Chancen und Herausforderungen für die deutsche Arbeitswelt

Die Ära der Künstlichen Intelligenz: Chancen und Herausforderungen für die deutsche Arbeitswelt

Künstliche Intelligenz hält Einzug in die Unternehmen und erfordert von Millionen Beschäftigten in Deutschland eine Umstellung in ihrer beruflichen Praxis. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil kündigte auf einer Sommertour in Tübingen an, dass insbesondere in den Bereichen Handel, Banken und Versicherungen selbst anspruchsvolle Tätigkeiten zunehmend automatisiert werden könnten. "Dies wird eine berufliche Neuorientierung notwendig machen", führte der SPD-Politiker aus.

In der Industrie hingegen werde die Arbeit nicht verschwinden, jedoch müssten sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer neuen Anforderungen stellen, so Heil weiter. Eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research zeigt, dass 41 Prozent der Menschen in Deutschland sich von digitalen Technologien häufig überfordert fühlen. Laut einer Untersuchung der Beratungsgesellschaft Ernst & Young sorgen sich fast ein Viertel der Befragten, dass Maschinen oder Technologie sie ersetzen könnten.

Besonders anschaulich zeigte sich der technologische Wandel im Bereich der Landwirtschaft. Heil besuchte im Rahmen seiner Sommerreise den Einsatz von Hochtechnologie beim Obstanbau in Baden sowie die Entwicklung von Ernte- und anderen Robotern am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen. Der Minister betonte, dass Roboter zunehmend Erntehelfer ersetzen könnten, die häufig knapp seien. Ein Beispiel hierfür sei die Beerenernte, die durch den Einsatz von Robotern effizienter gestaltet werden könne als durch menschliche Pflückerinnen und Pflücker.

„Auch in Zeiten der Künstlichen Intelligenz wird die Arbeit für uns als Gesellschaft nicht ausgehen, jedoch wird sie sich verändern“, betonte Heil. Unersetzlich bleibe menschliche Arbeit in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Pflege. Doch auch dort halte Künstliche Intelligenz Einzug, etwa um Pflegekräfte durch Spracherkennungssysteme von Dokumentationspflichten zu entlasten. Menschliche Arbeitskraft könne somit gezielter dort eingesetzt werden, wo sie unerlässlich sei. Heil prognostizierte: „Bis 2035 wird praktisch jeder Job auf die eine oder andere Weise mit Künstlicher Intelligenz in Berührung kommen.“