Der US-Dollar hat am Freitag einen 13-monatigen Höchststand erreicht und zeigt keine Anzeichen, an Momentum zu verlieren, während Investoren die Zinsentwicklung der Federal Reserve im Blick behalten. Gleichzeitig erreichte Bitcoin nahezu die psychologisch wichtige Marke von 100.000 Dollar. Der Dollar-Index legte um 0,08% auf 107,15 zu, sein höchster Stand seit Anfang Oktober 2023. Ein Mangel an wirtschaftlichen Daten in dieser Woche hat den Aufwärtstrend des Dollars bislang nicht gebremst. Marktanalyst Tony Sycamore von IG kommentiert, dass die Märkte darauf achten, ob die Fed im Dezember erneut ihre Zinsen senkt, ein Punkt, der derzeit unklar ist. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im kommenden Monat liegt laut CME's FedWatch Tool aktuell bei 57,8%, gegenüber 72,2% in der Vorwoche. Ein wichtiges Ereignis ist die Veröffentlichung des US-PCE für Oktober am kommenden Freitag. Dennoch wird erwartet, dass die globalen PMIs, die heute bekannt werden, nur einen begrenzten Einfluss haben. Parallel dazu erreichte Bitcoin kurzfristig einen Rekord von 99.388 Dollar, bevor der Kurs leicht zurückging. Die Kryptowährung hat seit der US-Wahl mehr als 40% zugelegt, da erwartet wird, dass der designierte Präsident Donald Trump das regulatorische Umfeld für Kryptowährungen lockern könnte. Aktuell notiert Bitcoin etwa 1% höher bei 99.028 Dollar. Der Dollar selbst hat in diesem Monat rund 3% an Wert gewonnen, getrieben von der Erwartung, Trumps wirtschaftspolitische Maßnahmen könnten die Inflation anheizen und die Fed daran hindern, die Zinsen weiter zu senken. Zudem kursieren Berichte des Wall Street Journals über eine mögliche Ernennung von Kevin Warsh zum Finanzminister, was die Märkte weiter bewegt. Im Währungspaar verzeichnete das britische Pfund einen Rückgang gegenüber dem Dollar und fiel auf den schwächsten Stand seit Mai. Der Euro, ein bedeutender Bestandteil des Dollar-Indexes, sank auf ein 13-Monats-Tief. Politische Unsicherheiten in der EU, insbesondere in Deutschland, sowie die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine setzen den Euro zusätzlich unter Druck. Der japanische Yen, der seit Oktober gegenüber dem Dollar über 7% gefallen ist, zieht weiterhin die Aufmerksamkeit auf die Bank of Japan. Gouverneur Kazuo Ueda hat deutlich gemacht, dass die Bank die Auswirkungen von Yen-Bewegungen ernst nehmen wird.