16. Oktober, 2024

Technologie

Die 76. Frankfurter Buchmesse: Ein Schmelztiegel der Debatten und Innovationen

Die 76. Frankfurter Buchmesse: Ein Schmelztiegel der Debatten und Innovationen

Die Frankfurter Buchmesse öffnet ihre Pforten zur 76. Auflage und setzt einmal mehr Akzente in der internationalen Buchbranche. Inmitten politischer Spannungen und technologischer Herausforderungen rund um die Künstliche Intelligenz präsentiert sich die weltgrößte Bücherschau als unerschütterlicher Handelsplatz und Hort lebendiger Diskurse. An mehr als 15 Bühnen sind über 1.000 Autoren und Sprecher bei etwa 650 Veranstaltungen vertreten, während das Lesepublikum ab Freitag in die literarische Welt eintauchen kann.

Italien als Ehrengast greift, trotz vorheriger Querelen, nach Europa und präsentiert seinen Pavillon als lebendige Piazza, gestaltet von Architekt Stefano Boeri. Diese symbolische Geste soll Offenheit fördern, während zugleich eine bunte Mischung italienischer Literatur in Frankfurt zu erleben ist. Besonders bemerkenswert ist das Engagement von Autoren wie Roberto Saviano, der sich außerhalb der offiziellen Delegation befindet und auf Einladung seines Verlages anwesend ist.

Der Disput zwischen italienischen Autoren und der Regierung von Giorgia Meloni sorgt für Gesprächsstoff: Der Vorwurf, kritische Stimmen auszugrenzen, steht im Raum. Ungeachtet dessen floriert die Buchbranche, mit stabilen Umsätzen in den ersten drei Quartalen 2024 und einer auffällig starken Hinwendung junger Leserinnen zu neuen literarischen Genres wie "New Adult", die auf der Messe prominent präsentiert werden.

Buchmesse-Direktor Juergen Boos verspricht leidenschaftliche Diskussionen über die drängenden Themen unserer Zeit. Besonders spannungsgeladen wird die Debatte zwischen Yuval Noah Harari und Kohei Saito über zukünftige Lebensweise erwartet. Ergänzt wird das vielfältige Programm durch bekannte Namen wie Sebastian Fitzek, Elif Shafak, sowie die New Adult-Autoren Jane S. Wonda und D.C. Odesza. Auch die prominenten Moderatoren Thomas Gottschalk und Judith Rakers bereichern das Event.

Die Messe erweitert zudem ihre Angebote mit einer "Asia Stage", einem "Games Business Center" und einem vergrößerten Hörbuch- und Podcast-Bereich. Netflix und Tiktok zeigen mit eigenen Ständen ihre Präsenz. Die Vorverkaufszahlen deuten auf ein überaus reges Interesse hin und übertreffen bereits das Vorjahr.

Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, fordert klare Regelungen im Umgang mit KI, um den Missbrauch urheberrechtlich geschützter Inhalte zu verhindern. Die Buchmesse, unterstützt durch den positiven Zuspruch zahlreicher Besucherinnen und Besucher, endet traditionsgemäß mit der Verleihung des Friedenspreises an Anne Applebaum.