Die dominierenden Kräfte im amerikanischen Dialysemarkt, Fresenius Medical Care (FMC) und DaVita, stehen im Verdacht, ihre marktbeherrschende Stellung missbraucht zu haben. Die US-Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC) hat eine Untersuchung eingeleitet, wie das Magazin „Politico“ unter Berufung auf Insider berichtet.
Die Vorwürfe wiegen schwer: Beide Unternehmen sollen es Ärzten, die in ihren Einrichtungen tätig sind, erschwert haben, eigene Praxen zu gründen oder zu kleineren Konkurrenten zu wechseln.
Ermittlungen in den Anfängen
Die FTC-Untersuchung befindet sich noch in einem frühen Stadium, doch die Vorwürfe könnten tiefgreifende Folgen für die betroffenen Unternehmen haben. Fresenius Medical Care, ein deutscher Gigant auf dem Dialysemarkt, und DaVita, sein amerikanischer Konkurrent, haben sich bislang nicht zu den Anschuldigungen geäußert. Auch von der FTC liegt noch keine offizielle Stellungnahme vor.
Knebelverträge für Nierenfachärzte?
Laut dem Bericht könnten beide Firmen Nierenfachärzte durch strenge Wettbewerbsverbote davon abgehalten haben, den Arbeitsplatz zu wechseln oder eigene Dialysezentren zu eröffnen. Solche Praktiken würden nicht nur die berufliche Freiheit der Ärzte einschränken, sondern auch Innovationen im Sektor hemmen und die Kosten für die Patientenversorgung in die Höhe treiben.
Heimbehandlung als Streitpunkt
Ein weiterer Fokus der Untersuchungen scheint die Möglichkeit zur Heimbehandlung von Dialysepatienten zu sein. Die FTC prüft, ob Fresenius und DaVita Bemühungen blockiert haben könnten, Patienten anstatt in Kliniken zu Hause zu behandeln.
Diese Form der Behandlung wird als kosteneffizienter und patientenfreundlicher angesehen, was die Bedeutung der Vorwürfe weiter verstärkt.
Dialysemarkt im Fokus
In den USA ist die Dialyse eine lebensnotwendige Behandlung für über 500.000 Menschen, die meist aufgrund von Diabetes niereninsuffizient sind. Der Markt wird von wenigen großen Anbietern dominiert, was die Bedeutung einer fairen Wettbewerbspraxis unterstreicht.
Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, könnte dies zu einer umfassenden Neubewertung der Marktstrukturen und möglicherweise zu strengeren Regulierungen führen.