Der britische Spirituosenhersteller Diageo sieht sich derzeit mit widrigen wirtschaftlichen und geopolitischen Bedingungen in vielen seiner Schlüsselmärkte konfrontiert und reagiert nun mit einer Anpassung seiner strategischen Ausrichtung. Aufgrund der unsicheren Lage, besonders angesichts eines drohenden Handelskriegs der USA, hat das Unternehmen entschieden, seine mittelfristigen Wachstumsziele vorläufig zu beenden und stattdessen vermehrt auf kurzfristige Prognosen zu setzen. Ursprünglich plante Diageo ein Wachstum von 5 bis 7 Prozent unter Ausschluss von Währungseffekten und Unternehmensverkäufen.
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 verzeichnete Diageo einen leichten Umsatzrückgang von 0,6 Prozent auf 10,9 Milliarden US-Dollar, was das Management auf den anhaltend starken Dollar zurückführte. Dennoch konnte der Konzern ein organisches Umsatzwachstum von einem Prozent verbuchen, womit er wieder in den positiven Wachstumsbereich zurückkehrt. Diese Dynamik könnte jedoch durch die Einführung von US-Zöllen erneut beeinträchtigt werden, wie CEO Debra Crew betonte.
Die wirtschaftlichen Herausforderungen in den USA, Lateinamerika und China haben das Unternehmen bereits dazu veranlasst, seine mittelfristigen Ziele zu überdenken. Analysten wurden jedoch positiv überrascht, da das organische Umsatzwachstum besser ausfiel als erwartet. Dennoch sank das operative Ergebnis um fast fünf Prozent auf 3,16 Milliarden Dollar, beeinträchtigt durch Wechselkurseffekte und eine verringerte Profitabilität. Der Gewinn je Aktie reduzierte sich um 12 Prozent auf 87,1 Cent, während die Zwischendividende bei stabilen 40,5 Cent je Aktie bleibt.
Diageo ist für seine breites Produktportfolio bekannt, das Tanqueray-Gin, Johnnie-Walker-Whisky, Guinness-Bier, Captain-Morgan-Rum sowie Don Julio- und Casamigos-Tequila, Crown Royal Whisky und Smirnoff-Wodka umfasst.