07. Februar, 2025

Quartalszahlen 2025

Diageo streicht Wachstumsziel – Steht der Spirituosenriese vor einer Schwächephase?

Der Johnnie-Walker-Hersteller kassiert seine Umsatzprognose und warnt vor geopolitischen Risiken – Anleger werden nervös.

Diageo streicht Wachstumsziel – Steht der Spirituosenriese vor einer Schwächephase?
Besonders die von Donald Trump angedrohten US-Einfuhrzölle machen langfristige Planungen schwierig.

Der weltgrößte Spirituosenhersteller Diageo streicht sein Wachstumsziel – ein unerwarteter Rückzieher, der Anleger aufhorchen lässt. Eigentlich hatte das Unternehmen eine jährliche Umsatzsteigerung von fünf bis sieben Prozent avisiert. Doch Vorstandschefin Debra Crew sieht sich gezwungen, diese Prognose angesichts globaler Unsicherheiten zu kassieren.

Der Konzern verweist auf makroökonomische Risiken, eine zögerliche Erholung des Marktes und drohende Einfuhrzölle in den USA. Besonders die angedrohten Handelsbeschränkungen von Donald Trump, sollte er erneut ins Weiße Haus einziehen, lassen eine langfristige Planung schwierig erscheinen.

Trotz dieser Unsicherheiten stiegen die Erlöse im ersten Halbjahr um ein Prozent und übertrafen damit sogar die Analystenerwartungen. Doch reicht das aus, um den Markt zu beruhigen?


Warum Diageo plötzlich vorsichtiger wird

Dass sich ein globales Schwergewicht wie Diageo von seinen ambitionierten Wachstumszielen verabschiedet, ist kein gutes Zeichen. Der Rückzug zeigt, wie unberechenbar das wirtschaftliche Umfeld für Luxus- und Genussgüter geworden ist.

Einige zentrale Risiken, die den Konzern unter Druck setzen:

  • Inflation und Kaufzurückhaltung: Hochpreisige Spirituosen stehen unter Druck, da Konsumenten weltweit sparsamer werden.
  • Geopolitische Spannungen: China, ein wichtiger Wachstumsmarkt für Premium-Alkohol, kämpft mit wirtschaftlicher Unsicherheit.
  • Mögliche US-Einfuhrzölle: Ein erneuter Handelskonflikt könnte Diageos Vertrieb in einem der wichtigsten Märkte erheblich verteuern.

Bislang hatte sich Diageo mit starken Marken wie Johnnie Walker, Guinness oder Tanqueray gut im Luxussegment behauptet. Doch selbst Premium-Getränke sind nicht immun gegen wirtschaftliche Abschwünge.


Kann Diageo die Prognosekrise abwenden?

Trotz der zurückgenommenen Prognose gibt es auch positive Signale:

  • Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um ein Prozent, während Analysten nur mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet hatten.
  • Diageo bleibt weltweit Marktführer im Spirituosenbereich und kann sich weiterhin auf seine starken Marken stützen.
  • Eine Diversifizierungsstrategie mit stärkeren Schwerpunkten auf Asien und Lateinamerika könnte künftige Rückgänge im Westen abfedern.

Dennoch ist der Druck auf das Unternehmen groß. Die Frage bleibt: War die zurückgenommene Prognose nur eine Vorsichtsmaßnahme – oder steckt Diageo bereits tiefer in der Krise?

Diageo signalisiert seinen Anlegern, dass die kommenden Jahre schwieriger werden könnten, als bislang angenommen. Der Rückzug von der Umsatzprognose ist ein Warnsignal – nicht nur für das Unternehmen selbst, sondern für die gesamte Luxus- und Genussmittelbranche.