05. November, 2024

Wirtschaft

DHL unter Druck: Gewinnrückgang und Portoerhöhungen werfen Fragen auf

DHL unter Druck: Gewinnrückgang und Portoerhöhungen werfen Fragen auf

Der internationale Logistikriese DHL hat im dritten Quartal mit einigen Herausforderungen zu kämpfen gehabt, die sich deutlich in den Finanzzahlen niederschlugen. Gestiegene Personalkosten und eine rückläufige Briefmengen entwickelten sich zu spürbaren Belastungen; ebenso die schwachen Margen im Lufttransportgeschäft. Insgesamt verzeichnete DHL einen Rückgang des Nettogewinns um nahezu sieben Prozent auf 751 Millionen Euro. Diese Entwicklungen führten zu einem merklichen Druck auf den Aktienkurs des Unternehmens. Trotz eines stabilen operativen Ergebnisses von etwa 1,4 Milliarden Euro, getragen durch positive Sondereffekte, sieht sich DHL veranlasst, die Prognosen sowohl für den operativen Gewinn des laufenden Jahres als auch für 2026 zu senken. Erfreulicherweise konnten die Ziele im Free Cashflow und bei den Investitionen bestätigt werden. Positiv gestaltete sich der Umsatz, der im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 20,6 Milliarden Euro zulegte. Dennoch bleibt der Rückgang des Briefvolumens ein wesentlicher Kritikpunkt, wie Analystin Alexia Dogani von JPMorgan in einer ersten Analyse anmerkt. Ein zusätzlicher Blickpunkt ist die bevorstehende Portoerhöhung, die der Konzern nutzen möchte, um die Kassen zu füllen. Derzeit prüft die Bundesnetzagentur eine Preisanhebung um 10,5 Prozent, was aus Sicht der Post laut Konzernchef Tobias Meyer immer noch zu wenig wäre. Das aktuelle Porto läuft Ende des Jahres aus, und das neue soll Anfang 2025 greifen, wobei die finale Höhe noch offen ist. Die Aktien von DHL verloren am Dienstagvormittag mehr als drei Prozent und sanken auf 36,20 Euro. Im bisherigen Jahresverlauf verzeichnete die Aktie einen Rückgang von knapp 20 Prozent und befindet sich im unteren Drittel des DAX, der hingegen um 15 Prozent zulegte. Verglichen mit dem Rekordhoch von über 61 Euro im Jahr 2021 – einer Hochphase während der Pandemie – liegt der aktuelle Kurs sogar rund 40 Prozent darunter.