05. März, 2025

Börse

DHL kämpft mit Rückstau: Warnstreiks belasten Post- und Paketverkehr

Nach Arbeitsniederlegungen arbeiten Zusteller Rückstände auf – doch der Tarifkonflikt bleibt ungelöst.

DHL kämpft mit Rückstau: Warnstreiks belasten Post- und Paketverkehr
27.000 Beschäftigte legten die Arbeit nieder: Die Streiks trafen am Wochenende rund 12 Prozent der täglichen Sendungen. Unternehmen und Verbraucher spüren die Auswirkungen deutlich.

Die Deutsche Post steht unter Druck: Nach den jüngsten Warnstreiks haben sich tausende Brief- und Paketsendungen gestaut. Jetzt soll der Rückstau zügig abgearbeitet werden. Doch während die Kunden auf ihre Sendungen warten, geht der Tarifstreit in die nächste Runde – und neue Streiks sind nicht ausgeschlossen.

Arbeitskampf trifft Millionen Haushalte

Am vergangenen Wochenende kam es erneut zu massiven Verzögerungen im Post- und Paketverkehr. Nach Angaben des Unternehmens blieb jede zehnte Sendung liegen, betroffen waren rund 12 Prozent der üblichen Tagesmenge.

Besonders problematisch: Schon am Freitag war das Zustellnetz durch Streiks stark belastet, sodass auch am Montag noch Nachwirkungen zu spüren sein dürften. Bundesweit folgten rund 27.000 Mitarbeiter dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi – ein deutliches Signal an die Konzernspitze.

Verdi fordert mehr Gehalt und Urlaub – Arbeitgeber mauern

Im Zentrum des Tarifkonflikts stehen höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für die rund 170.000 Beschäftigten.

Quelle: Eulerpool

Die Gewerkschaft Verdi fordert ein Gehaltsplus von sieben Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, drei zusätzliche Urlaubstage sowie einen weiteren freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder.

Die Post bietet bislang lediglich eine zweistufige Erhöhung um 1,8 und später 2,0 Prozent – allerdings über einen Zeitraum von 27 Monaten. Aus Sicht von Verdi ist das unzureichend.

Die Verhandlungsführerin Andrea Kocsis ließ keinen Zweifel daran, dass die Gewerkschaft zu weiteren Streiks bereit ist, sollte es kein verbessertes Angebot geben.

„Die hohe Beteiligung zeigt, dass die Beschäftigten mehr erwarten. Jetzt liegt der Ball bei den Arbeitgebern.“

Kunden leiden unter Verzögerungen – und könnten noch länger warten

Für Verbraucher sind die Auswirkungen des Tarifstreits spürbar. Vor allem Unternehmen, die auf eine zuverlässige Zustellung angewiesen sind, mussten in den vergangenen Tagen mit Verzögerungen rechnen. Besonders heikel: Sollte die vierte Verhandlungsrunde keine Einigung bringen, drohen neue Streiks – und damit weiterer Rückstau.

DHL betont, dass man sich bemühe, den entstandenen Rückstand schnell abzubauen. Doch für viele Kunden bleibt die Unsicherheit. Die kommenden Tage werden zeigen, ob sich der Tarifkonflikt entschärfen lässt – oder ob die nächsten Streikwellen den Versandhandel erneut belasten.

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