Der Logistikkonzern DHL sieht sich im dritten Quartal durch gestiegene Personalkosten, einen Rückgang bei den versendeten Briefen und schwächere Margen im Luftfrachtgeschäft herausgefordert. Dies führte zu einem Rückgang des Nettogewinns um knapp sieben Prozent auf 751 Millionen Euro, wie der Konzern am Dienstag in Bonn bei der Veröffentlichung der detaillierten Quartalszahlen mitteilte.
Dank positiver Sondereffekte blieb das operative Ergebnis (Ebit) stabil bei knapp 1,4 Milliarden Euro, ein Umstand, der bereits seit Ende Oktober erwartet wurde. Allerdings senkte DHL die Prognose für den operativen Gewinn sowohl für das laufende Jahr als auch für 2026. Dennoch wurden die mittelfristigen Ziele hinsichtlich des freien Cashflows und der Investitionen bestätigt. Der Umsatz des Konzerns stieg im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 20,6 Milliarden Euro.
Analystin Alexia Dogani von JPMorgan hob in einer ersten Einschätzung hervor, dass DHL im Express-Geschäft trotz rückläufiger Versandvolumina gut aufgestellt sei. Das Briefgeschäft hingegen enttäuschte angesichts des Volumenrückgangs. Eine geplante Portoerhöhung zum Jahreswechsel soll Abhilfe schaffen: Die Bundesnetzagentur beabsichtigt, der Post einen Preisanstieg um 10,5 Prozent für den Briefversand in Deutschland zu erlauben, was dem Bonner Unternehmen jedoch nicht ausreicht.
Am Aktienmarkt setzte sich vorbörslich eine leichte Abwärtsbewegung für die DHL-Anteile fort. Mit einem Rückgang von rund 17 Prozent im bisherigen Jahresverlauf gehört das Papier im Jahr 2024 zu den schlechtesten Werten im Dax, der seit Jahresbeginn mehr als 14 Prozent zugelegt hat. Aktuell notieren die Aktien bei etwa 37 Euro, was einem Rückgang von 40 Prozent gegenüber dem Rekordhoch über 61 Euro im Jahr 2021 entspricht, als die Pandemie den Versandhandel beflügelte.